Bischof Gaillot besucht Papierlose in Bern
Der französische «Bischof der Armen» Jacques Gaillot hat am Sonntag die Papierlosen in der Berner Pauluskirche besucht. Gaillot rief dazu auf, dem eigenen Gewissen zu folgen.
Gaillot berichtete über seine Erfahrungen in der Sans-Papiers-Bewegung in Frankreich; er kam zum Schluss, dass sich der Kampf für eine kollektive Regularisierung lohne, jedoch viel Ausdauer benötige.
Angst vor Skinheads
Gaillot besuchte auch das autonome Kulturzentrum Reithalle, das am Samstag laut Angaben der Polizei durch randalierende Fans des FC Basel angegriffen und stark beschädigt worden war.
Das Europäische Komitee zur Verteidigung der Flüchtlinge und Gastarbeiter (CEDRI), das den Besuch Gaillots organisierte, machte am Sonntag rechtsextreme Skinheads für die Sachbeschädigungen verantwortlich.
Es sei zu befürchten, dass diese auch das Kirchenasyl der Papierlosen in Basel und Bern bedrohen könnten. Die Behörden seien aufgefordert, etwaigen Übergriffen vorzubeugen.
Besuch der Papierlosen in Basel
Auf Einladung des CEDRI hatte Gaillot am Samstag bereits die von Papierlosen besetzte St. Anton-Kirche in Basel besucht. Gaillot nahm zudem an einem «Banquet Républicain» zu Gunsten des kürzlich verstorbenen Flüchtlingskaplans Cornelius Koch teil.
Gaillot, einst Bischof der Diözese Evreux bei Paris, hat sich als Fürsprecher der Armen und Schwachen einen Namen gemacht. Wegen seiner Ansichten wurde er vom Vatikan abgesetzt und erhielt eine Diözese im afrikanischen Mauretanien zugewiesen, die allerdings seit dem 5. Jahrhundert nicht mehr existiert.
swissinfo und Agenturen

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