Berner Kunsthalle: Schweizer und chinesische Kunst im Vergleich
Schweizer und chinesische Kunst im Vergleich: In der Kunsthalle Bern zeigen Esther van der Bie, Christian Indermühle und Chantal Michel grosse Farbfotografien, während Shen Yuan verkleinerte Architektur installiert.
Esther van der Bie hat zwölf Farbfotografien von Frauen, Männern und Kindern umgekehrt an der Decke des Hauptsaals aufgehängt. Die in Lebensgrösse abgebildeten Menschen sind dem Publikum zugewandt und scheinen - wenn auch mit unterschiedlicher Anstrengung - in der Luft zu stehen.
Im Gegensatz dazu menschenleer sind Christian Indermühles grosse als Bilder gerahmte Farbfotografien: schottische Landschaften, Industrieräume und üppige historische Esssäle. Besonders eindrücklich präsentieren sich die Innenaufnahmen von Zweckbauten, die in ihrer Nüchternheit beinahe ungegenständlich wirken.
Selbst in Szene setzt sich Chantal Michel mit ihren quadratischen Fotografien in Hochglanz. Man erkennt die Künstlerin in Ballrobe unpassend zwischen Besen hängend, unter Schläuchen liegend oder an einem Wandvorsprung sitzend. Eine Videoinstallation mit elf Bildschirmen ergänzt die fotografischeSelbstinszenierung.
Nicht ums Hier und Jetzt, sondern um Vergangenes dreht sich die Arbeit der chinesischen Künstlerin Shen Yuan. Sie hat ein verkleinertes ländliches Hofgeviert aus Südwestchina aufgebaut. Die nicht begehbare Installation mit vier original gedeckten Dachschrägen gewährt von oben Einblick ins Hofinnere und scheint Kindheitserinnerungen zu vergegenwärtigen.
Die Ausstellung dauert bis zum 20. August.
swissinfo und Agenturen

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