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Bergung in Sicht

Die Retter suchen nach Möglichkeiten, die Eingeschlossenen ohne zusätzlichen Stress retten zu können. Keystone

Die eingeschlossenen Schweizer Studenten in der überschwemmten Höhle im französischen Jura sind am Freitagabend (18.05.)lebend gefunden worden. Die Bergungsarbeiten stellen sich jedoch als sehr schwierig heraus. Die Rettungs-Mannschaft überlegt sich verschiedene Varianten.

Dieser Inhalt wurde am 19. Mai 2001 publiziert Minuten

In der überschwemmten Höhle bei Goumois ist das Wasser weiter gefallen. Das Wetter ist mittlerweile schön, und die Sonne scheint. Zu den acht Eingeschlossenen wurde durch einen tiefen Siphon ein Leitseil gespannt.

Damit erhöhen sich die Chancen, dass die Bergung der Eingeschlossenen in den nächsten Stunden stattfinden kann. Für eine problemlose Bergung müsste der Wasserspiegel noch um etwa 70 Zentimeter absinken.

Ferner werden die beiden Betreuer ausgetauscht. Dies gab der jurassische Regierungspräsident Claude Hêche bekannt.

Vermeidung von unnötigem Stress

Die Rettungsmannschaften sehen zwei Varianten vor: Sinkt das Wasser weiter ab, können die Eingeschlossenen ohne Tauchmanöver mit dem Kopf über Wasser ins Freie gebracht werden.

Diese Variante wird von den Rettern bevorzugt, weil damit unnötiger physischer und psychischer Stress der Eingeschlossenen vermieden werden könnte, erklärte der Schweizer Konsul in Mülhausen (Elsass), Peter Oberhänsli.

Ferner sehen die Retter vor, eine enge Stelle beim Wasserabfluss mit Dynamit zu sprengen, damit das Wasser noch schneller abfliessen kann. Der hohe Wasserspiegel und die reissende Strömung verhindern zur Zeit noch diese Massnahme.

Falls nicht der Wasserspiegel in den nächsten Stunden durch Abfluss, Abpumpen oder Sprengung entscheidend gesenkt werden kann, müssen die acht Personen mit Tauchanzügen und Masken einen sechs Meter langen, mit reissendem Wasser überfluteten Höhlenabschnitt überwinden.

Durch den Abschnitt wurde bis zu den Eingeschlossenen ein Leitseil gespannt. Taucher würden den acht Personen behilflich sein, die Stelle zu überwinden.

Das Problem ist, dass die Eingeschlossenen etwa 30 Sekunden unter Wasser sein würden. Dann ist der Ausstieg einfach, der durch einen von den Rettern gebohrten acht Meter hohen Schacht ins Freie führt.

Austausch der Betreuer

Hêche erklärte, dass die beiden Betreuer, ein Taucher und ein Arzt, die seit Freitagmittag bei den Eingeschlossenen weilen, in Kürze ausgetauscht werden. Damit wolle man eine neue Dynamik bei den Eingeschlossenen auslösen.

Sylvia Wyss, Direktorin der Hochschule für soziale Arbeit in Zürich, berichtete, dass die sieben Studenten und ihre Führerin ungeduldig seien. Seit über 60 Stunden warten sie auf ihre Rettung.

swissinfo und Agenturen

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