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Bellevue Group 2009: Verlust wegen Sonderfaktoren; gut ins 2010 gestartet (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 02. März 2010 - 14:00 publiziert

(Nach Bilanzmedienkonferenz umgeschrieben)
Zürich (awp) - Die Bellevue Group ist 2009 wegen Goodwillabschreibungen und Wertberichtigungen in die Verlustzone geraten. Ohne diese Faktoren hätte die Gruppe ein marginales Plus geschrieben. Das Institut musste wie im Vorjahr erneut einen Abfluss von Kundengeldern hinnehmen. Immerhin verzeichnete das Asset Management einen Zugang von Neugeldern in den neu aufgelegten Produkten. Für die Zukunft zeigt sich die Gruppe, die eine unveränderte Dividende von 4 CHF zahlen will, zuversichtlich. Der Markt reagierte mit deutlichen Kursaufschlägen auf das Resultat.
Das vergangene Jahr "ist insgesamt unter den eigenen Erwartungen ausgefallen", sagte CEO Martin Bisang anlässlich der Pressekonferenz am Dienstag in Zürich. Bezüglich Neugeldzufluss und Volumen im Aktienhandel habe die Gruppe mehr erwartet. Der Gewinn sei ausserdem wegen Investitionen in zukünftiges Wachstum sowie Sonderfaktoren "verdunstet".
ABSCHREIBUNGEN VON 101,8 MIO CHF
Die Sonderfaktoren entstanden, weil die Bank aufgrund der geringeren Geschäftsvolumina und Ertragskraft ihre Einschätzungen bezüglich künftiger Gewinne im vergangenen Dezember nach unten anpasste. Dies hatte Abschreibungen respektive Wertberichtigungen im Umfang von 101,8 Mio CHF auf Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte zur Folge.
Unter dem Strich resultierte dies in einem Gruppenverlust von 95,1 Mio CHF, nach einem Gewinn von 24,5 Mio CHF im Vorjahr. Vor Sonderfaktoren erzielte Bellevue einen Gewinn von 0,6 Mio CHF, der durch Rückstellungen für Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Vergangenheit um die Swissfirst im Umfang von 6,7 Mio CHF geschmälert wurde.
Operativ bekam die Bank die Auswirkungen der Finanzkrise - sprich das zurückhaltende Verhalten der Marktteilnehmer - zu spüren. Dies schlug sich in rückläufigen Kommissionen nieder. Insgesamt bildete sich der Geschäftsertrag der Gruppe um 22% auf 61,1 Mio CHF zurück.
Die "Investition in die Zukunft", das heisst der Ausbau des Mitarbeiterbestands, hatte einen Anstieg der Personalaufwendungen um 27% auf 28,4 Mio CHF zur Folge. Insgesamt erhöhte sich der Kostenblock wegen Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen um 240% auf 162,1 Mio CHF. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich deshalb auf 85,2% (50,1%).
Während das Segment Bank am Bellevue einen Reingewinn von 12,7 Mio CHF (-62%) erzielte, verbuchte das Asset Management einen Verlust von 1,4 Mio CHF nach einem solchen von 6,1 Mio CHF im Vorjahr. Dabei schlugen Wertberichtigungen und Rückstellungen in der Höhe von 4,8 Mio CHF negativ zu Buche.
Immerhin habe man dank erweitertem Produkteangebot im Asset Management neue Gelder (+153 Mio CHF) anziehen können. Die Erwartungen, bedingt durch den geringen Risikoappetit der Anleger, hätten sich indes nicht erfüllt, sagte André Rüegg, CEO dieses Segments.
NEUGELDABFLUSS VON 320 MIO CHF
Insgesamt verbuchte diese Sparte aber einen Geldabfluss von 170 Mio CHF. Bei der Bank am Bellevue waren es 150 Mio CHF, was für die Gruppe einen Abgang von 320 Mio CHF nach -519 Mio CHF im Vorjahr bedeutet. Per Ende 2009 wurden Kundenvermögen von 4'854 Mio CHF verwaltet, verglichen mit 4'382 Mio CHF zum Ende des Vorjahres.
In die Zukunft blickt Bellevue verhalten optimistisch. Das Geschäft habe sich in den ersten zwei Monaten 2010 zwar gut, aber nicht ausserordentlich entwickelt, sagte CFO Daniel Koller. Ziele für 2010 will das Management nach aussen nicht kommunizieren. Nachdem er mit seinem früher kommunizierten Ziel, langfristig ein EPS-Wachstum von 20% p.a. erzielen zu wollen, "völlig schief" gelegen sei, verzichte er auf eine Prognose, sagte Bisang.
Die Aktien der Bellevue Group verbessern sich am Dienstag bis gegen 12.35 Uhr um 3,6% auf 34,20 CHF. Der SPI gewinnt derweilen 0,7%.
sig/uh

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