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BCGE/Kanton Genf zur Zahlung von fast 5,5 Mio verurteilt

Dieser Inhalt wurde am 13. September 2011 - 20:15 publiziert

Genf (awp/sda) - Das Genfer Strafgericht hat am Dienstag den Parteien das komplette Urteil vom 22. Juli im Prozess um die Genfer Kantonalbank (BCGE) zugestellt. Den fünf Angeklagten sprach es fast 4,4 Mio zu. Der Kanton Genf muss fast 5,5 Mio zahlen, inklusive Zinsen.
Von den fünf Angeklagten waren drei - Ex-Verwaltungsratspräsident Dominique Ducret und zwei Revisoren der Firma Ernst & Young - freigesprochen worden. Ex-Generaldirektor Marc Fues und Ex-Vizedirektor René Curti hatten Geldbussen erhalten.
Die fünf Männer haben als Entschädigung fast 27 Mio CHF gefordert. Die Parteien haben 20 Tage Zeit für einen Rekurs. Sowohl der Staatsanwalt, der Kanton, die Kantonalbank als auch die Anwälte von Marc Fues und René Curti behielten sich dies ausdrücklich vor.
Im BCGE-Prozess ging es um Urkundenfälschung und qualifizierte ungetreuer Geschäftsführung. Bei dem zweiten Punkt gab es keine Verurteilung. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, während dreier Rechnungsperioden von 1996 bis 1999 die Bilanzen der Bank geschönt zu haben.
Die BCGE hatte in der zweiten Hälfte der 90-er Jahre Milliardenverluste, die lange nicht bemerkt wurden. 1996 wies sie 27 Millionen Gewinn aus, während sie in Wahrheit Verluste von 467 Millionen schrieb. 1998 hatten die Verluste wegen der Immobilienkrise 943 Millionen erreicht. Im Jahr 2000 flog die "Luftbuchung" auf.
Der Kanton Genf musste eingreifen, um den Untergang der BCGE zu verhindern. Er gründete einen Fonds, der fünf Milliarden Franken an faulen Krediten übernahm. Die Bank, von ihren Immobiliengeschäften entlastet, konnte so wieder Fuss fassen. Die Rettung der Bank kostete die Steuerzahlenden im Endeffekt 2,34 Mrd CHF.

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