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BASF kauft Cognis für 3,1 Milliarden Euro - Aktie im Plus (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 23. Juni 2010 - 12:56 publiziert

(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Analystenstimme)
LUDWIGSHAFEN (awp international) - Der weltgrösste Chemiekonzern BASF setzt mit der milliardenschweren Übernahme des Spezialchemiekonzerns Cognis seine Einkaufstour der vergangenen Jahre fort. BASF übernehme Cognis für 3,1 Milliarden Euro, teilte die im Dax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Ludwigshafen mit. Der reine Kaufpreis betrage 700 Millionen Euro, der Rest von insgesamt 2,4 Milliarden Euro falle vor allem für Schulden und Pensionsverpflichtungen an. Die Eigentümer von Cognis hätten bereits zugestimmt. Die Genehmigung der Kartellbehörden steht den Angaben zufolge aber noch aus. Mit dem Abschluss der Transaktion wird bis spätestens November gerechnet. Die Aktie legte nach anfänglichen Verlusten am Mittag um 1,54 Prozent auf 47,46 Euro zu.
"Mit dem Erwerb von Cognis stärken wir unser Portfolio mit konjunkturrobusten und ertragsstarken Geschäften", sagt BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht während einer Telefonkonferenz. Durch den Zukauf steige der Konzern im Geschäft mit Inhaltsstoffen für die Kosmetik zur Nummer eins auf, ergänzte Vorstand John Feldmann. Derzeit rangieren die Ludwighafener auf Platz drei. Zudem werde die führende Marktposition bei Inhaltsstoffen für Waschmittel- und Reinigungsmittel gefestigt.
COGNIS PASST ZUM BASF-GESCHÄFT
Nach Erhalt der rechtlichen Genehmigungen soll Cognis in den Geschäftsbereich Performance Products eingegliedert werden. Die Ludwigshafener setzten im vergangenen Jahr mit der Sparte knapp 9,4 Milliarden Euro um. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereffekte betrug 698 Millionen Euro. Die Produktpalette von Cognis passe perfekt zu der von BASF, schrieb WestLB-Analyst Norbert Barth in einer Studie. Mit grösseren kartellrechtlichen Problemen sei nicht zu rechnen, auch der Preis von 3,1 Milliarden Euro sei akzeptabel.
BASF baut schon seit Jahren das Spezialchemiegeschäft gezielt aus, um den Gesamtkonzern von der Konjunktur unabhängiger zu machen. Bereits 2006 ging der Konzern auf eine milliardenschwere Einkaufstour und übernahm den US- Katalysatoren-Spezialisten Engelhard, die Degussa-Bauchemie und das US-Unternehmen Johnson Polymers. Im vergangenen Jahr folgte dann der Zukauf der Schweizer Ciba.
SYNERGIEN
Anders als Ciba sei Cognis kein Restrukturierungsfall, sagte Unternehmenschef Jürgen Hambrecht. Der Zukauf soll sich bereits ab dem zweiten Jahr positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken. Zudem will BASF Synergien in Höhe von mindestens 130 Millionen Euro bis 2013 heben. Im Gegenzug fielen für die Integration des Spezialchemiekonzerns 200 bis 250 Millionen Euro bis Ende 2012 an.
SCHULDENABBAU IM FOKUS
Cognis soll aber dem BASF-Chef zufolge zunächst erst einmal die letzte grössere Übernahme sein. Zukünftig werde BASF vorrangig die Schulden abbauen und sich so das A-Rating bei den Ratingagenturen sichern. Kleinere Zukäufe seien aber weiterhin möglich, fügte Hambrecht hinzu. Mit dem Kauf von Cognis steigt die Nettoverschuldung des Konzerns um 2,6 Milliarden Euro. Ende März betrug diese 12,5 Milliarden Euro.
Schon seit Wochen wurde spekuliert, dass Cognis von der BASF übernommen wird. Cognis entstand 1999 aus der früheren Chemiesparte von Henkel und gehört seit 2001 dem Finanzinvestor Permira und der Private-Equity-Sparte von Goldman Sachs . Seitdem wurde das Unternehmen mit Hauptsitz in Monheim am Rhein restrukturiert. Cognis hat drei Geschäftsbereiche (Care Chemicals, Nutrition & Health, Functional Products) und stellt unter anderem Grund- und Zusatzstoffe für die Kosmetik-, Wasch- und Reinigungsindustrie her. 2009 setzte das Unternehmen mit weltweit rund 5.600 Mitarbeitern etwa 2,6 Milliarden Euro um./ne/ep/tw

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