Banken gegen Geldwäscherei
Zwölf der welt-grössten Banken, unter ihnen die Schweizer Geldinstitute UBS und CS, werden am Montag (30.10.) neue Massnahmen im Kampf gegen die Geldwäscherei vorstellen.
Das Massnahmepaket unter dem Titel "Wolfsberger Richtlinien" wurde von 12 Banken ausgearbeitet. Dies um Beschuldigungen entgegenzutreten, wonach sie nicht genug unternehmen würden, um schmutziges Geld vom globalen Finanzsystems fernzuhalten.
Fachleute gehen davon aus, dass jährlich 590 Mrd. Dollar (1'050 Mrd. Franken) gewaschen werden. Der jüngste gravierende Fall zeigte auf, dass der verstorbene nigerianische Diktator Sani Abacha in der Schweiz 645 Mio. Dollar hinterlegt hatte.
Konten durch Schweizer Behörden gesperrt
Die Schweizer Banken, die weltweit rund einen Drittel des Privatbanken-Marktes kontrollieren, hatten bei der Ausarbeitung der neuen Massnahmen eine Vorreiterfunktion. Sie sind darauf erpicht, Vorwürfe zu entkräften, wonach die Schweiz ein sicherer Hafen für zweifelhafte Gelder darstellt.
Im vergangenen August wurden die Credit Suisse und fünf andere Banken von der Schweizerischen Bankenkommission gerügt. Dies, weil die Massnahmen der Banken im Umgang mit Vermögensguthaben zweifelhafter Herkunft ungenügend waren.
Die Banken haben nun, in Zusammenarbeit mit Transparency International, einer internationalen Pressure Group im Kampf gegen Korruption, diese neuen Massnahmen ausgearbeitet. Ebenfalls mitgearbeitet hat der Basler Strafrechtsprofessor Mark Pieth. Pieth ist auch Präsident einer OECD-Kommission gegen Korruption.
Die neuen Massnahmen zielen darauf ab, weltweite Verhaltensregeln für Banken im Umgang mit reichen Kunden zu garantieren. Zu den Banken gehören UBS, CS, Citigroup, HSBC, Deutsche Bank, Société Génerale, Banco Santander und ABN Amro.
FT wie immer gut informiert
Dass die Banken Massnahmen planten, publizierte das Finanzblatt "Financial Times" am Montag voriger Woche (23.10.). Die Banken zeigten sich darüber nicht unbedingt erfreut, bestätigten aber den Wahrheitsgehalt des Artikels. Näherer Angaben wollten sie jedoch keine machen.
swissinfo

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