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Balzan-Preise 1999 an vier europäische Wissenschafter vergeben

Vier europäische Wissenschafter haben am Dienstag (16.11.) in Bern den Balzan-Preis erhalten. Die italienisch-schweizerische Stiftung verleiht jährlich mit je 500'000 Franken dotierte Preise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten.

Dieser Inhalt wurde am 16. November 1999 - 12:37 publiziert

Vier europäische Wissenschafter haben am Dienstag (16.11.) in Bern den Balzan-Preis erhalten. Die italienisch-schweizerische Stiftung verleiht jährlich mit je 500'000 Franken dotierte Preise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten.

Bundespräsidentin Ruth Dreifuss lobte die italiensch-schweizerische Balzan-Stiftung, die die Universalität des Wissens feiere, und die Preisträger, die ihre Fachgebiete entscheidend bereichert hätten. Sie bedauerte in ihrer Ansprache, dass keine Frauen ausgezeichnet wurden. Die Schweiz habe in diesem Bereich allerdings keine Lehren zu erteilen, sagte Dreifuss. Im internationalen Vergleich zähle die Schweiz nämlich rund zehn Prozent weniger Frauen unter den Universitätsprofessoren. Die Bundespräsidentin verlieh ihrer Hoffung Ausdruck, dass aktive Frauenförderungsmassnahmen sich bald in der Wahl der Preisträger wiederspiegeln würden.

Mit je 500 000 Franken ausgezeichnet wurden der britische Historiker Sir John H. Elliott, der französische Philosoph Paul Ricoeur, der russisch-französische Mathematiker Mikhael L. Gromov und der italienische Anthropologe Luigi Luca Cavalli-Sforza.

Elliott gilt als Experte der modernen Geschichte Spaniens. Ricoeur befasste sich mit den wichtigsten philosophischen Strömungen dieses Jahrhunderts: Phänomenologie, Existenzialismus und Philosophie der Sprache.

Gromov, ein Franzose russischer Abstammung, gilt aufgrund der Originalität seiner Ideen als Grösse auf dem Gebiet der Geometrie. Der Genetiker Cavalli-Sforza verdiente sich die Auszeichnung für seine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der menschlichen Evolution.

Die italienisch-schweizerische Balzan-Stiftung veleiht ihre Preise jedes Jahr für herausragende wissenschaftliche Leistungen. Gegründet wurde die Stiftung 1956 von Angela Lina Balzan in Gedenken an ihren Vater Eugenio Balzan. Dieser war Journalist und Mitbesitzer der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera». 1933 kehrte er dem faschistischen Italien den Rücken und lebte bis zu seinem Tod 1953 in Lugano.

Neuer Friedenspreis ab 2000

Nebst den vier Preisen für Kultur, Kunst und Wissenschaft soll im Jahr 2000 erstmals ein mit zwei Millionen Schweizer Franken dotierter Sonderpreis für Humanität, Frieden und Völkerverständigung verliehen werden. Dreifuss lobte dieses Ansinnen. Der Friedenspreis werde eine Botschaft der Hoffnung und des Vertrauens in die Menschheit sein. Friede und Stabilität seien zudem elementare Voraussetzungen für den Ausbau des Wissens.

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