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Bahnbrechende Entdeckung im Tessin

Forscher im Tessin haben nach eigenen Angaben bei der Transplantation des menschlichen Immunsystems in Mäuse einen Durchbruch erzielt.

Dieser Inhalt wurde am 02. April 2004 publiziert

Die Forscher hoffen, dass ihr Schritt neue Wege zu Diagnose und Behandlung von Virus-Erkrankungen wie Aids oder Hepatitis C aufzeigen wird.

Den 7 Wissenschaftern des Institutes für Biomedizinische Forschung (IRB) in Bellinzona ist es gelungen, das menschliche Immunsystem in den Körper einer Maus zu "verpflanzen". 15 Jahre lang hatten dies Forscher aus aller Welt vergeblich versucht.

Richtige Zellen, richtiger Zeitpunkt, richtiger Ort

Der Durchbruch klappte mit menschlichen Stammzellen, die aus Nabelschnur-Blut gewonnen worden waren. Diese Stammzellen wurden dann in die Leber einer neugeborenen Maus transplantiert, die aufgrund genetischer Manipulation kein eigenes Abwehrsystem besitzt.

"15 Jahre lang hatten Forscher die Reaktionen in Tieren erforscht, denen menschliche Immunzellen eingepflanzt worden waren. Bisher waren diese Experiment aber nie wirklich gelungen", erklärt Projektleiter Markus Manz den Erfolg seines Teams. "Wir haben die richtigen Zellen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort injiziert."

Abwehrzellen gebildet

Durch ihre Experimente sei die Maus zu einem perfekten Modell für die Forschung geworden, so Manz weiter.

Wurde das Versuchstier bei Experimenten mit einer Krankheit infiziert, aktivierte sich das Immunsystem wie bei einem Menschen, das heisst es bildeten sich Abwehrzellen. Auch auf Impfungen reagierte das Immunsystem wie bei einem Menschen.

Antiker Traum

Die Wissenschafter hoffen, dank dieser Transplantation künftig die Reaktionen des menschlichen Immunsystems bei Viruserkrankungen wie beispielsweise Aids oder Hepatitis C effizienter erforschen zu können. Vor allem die Wirkungen von Medikamenten und Impfstoffen könnten besser beobachtet werden.

"Mit dieser Entdeckung ist ein antiker Traum in Erfüllung gegangen", sagte IRB-Direktor Antonio Lanzavecchia. In der antiken Mythologie seien Phantasiefiguren häufig als Kreuzungen zwischen Mensch und Tier beschrieben worden.

"Mit der Verlegung des menschlichen Immunsystems in den Körper eines Tieres haben wir einen ersten Schritt in diese Richtung getan", so IRB-Direktor Lanzavecchia weiter.

Der 36-jährige Stuttgarter Manz, der seit Januar 2002 am IRB forscht, publiziert die Ergebnisse seiner Arbeit in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Science".

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Forscher im Tessin haben bei der Transplantation des menschlichen Immunsystems in Mäuse einen Durchbruch erzielt.

Den 7 Wissenschaftern des Institutes für Biomedizinische Forschung (IRB) in Bellinzona ist es gelungen, das menschliche Immunsystem in den Körper einer Maus zu "verpflanzen". 15 Jahre lang hatten dies Forscher aus aller Welt vergeblich versucht.

Die Forscher hoffen, dass ihr Schritt neue Wege aufzeigen wird zu Diagnose und Behandlung von Virus-Erkrankungen wie Aids oder Hepatitis C.

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