AWP ÜBERBLICK: Unternehmensnews Schweiz von 11 Uhr
Zürich (awp) - Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen vom bisherigen Tag bzw. Freitagabend (in alphabetischer Reihenfolge):
Credit Suisse/Kundenverluste aus Lehman-Brothers-Konkurs höher als bisher bekannt
Laut einem unveröffentlichten Bericht der Finanzmarktaufsicht (FINMA) vom März 2009, der dem "Sonntag" (Ausgabe 09.10.) vorliegt, übertrafen die Verluste von Kunden der Credit Suisse aus dem Konkurs von Lehman-Brothers die bisher bekannten Werte deutlich. Aus dem Bericht geht hervor, dass bei der Credit Suisse rund 10'000 Kunden insgesamt 1,3 Mrd CHF infolge des Lehman-Brothers-Konkurses verloren haben. Bisher ging man von einem aggregierten Verlust von 600 Mio aus.
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Emmi kauft niederländische Butter trotz Butterberg in der Schweiz
Trotz einem 8'000 Tonnen schweren Butterberg in der Schweiz importiert der Milchverarbeiter Emmi Butter. Jährlich kauft Emmi zwischen 100 und 150 Tonnen europäische Butter in den Niederlanden, um Schmelzkäse herzustellen, der exportiert wird. "Emmi wäre daran interessiert, für dieses Export-Produkt Schweizer Butter zu verwenden", sagte eine Emmi-Mediensprecherin. "Aber damit dieser Schmelzkäse auf dem europäischen Markt wettbewerbsfähig bleibt, müsste die Schweizer Butter zu EU-Konditionen gekauft werden können". Mit der Euroschwäche sei der Schmelzkäse allerdings immer weniger rentabel.
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Flughafen Zürich: Herbstferienbeginn mit Grossandrang
Der Herbstferienbeginn in mehreren Kantonen hat dem Flughafen Zürich am Wochenende einen Grossandrang beschert. Von Freitag bis Sonntag sind gegen eine Viertelmillion Passagiere abgeflogen, angekommen oder nach einer Zwischenlandung auf andere Flugzeuge umgestiegen. Durchschnittlich verzeichnet der grösste Flughafen der Schweiz 62'000 Passagiere pro Tag. Am Freitag waren es 80'888 und am Samstag 79'200, wie Flughafensprecher Mark Zajfert auf Anfrage der sda sagte. Am Sonntag wurden 88'000 Passagiere erwartet.
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GROSSBANKEN/FINMA-Direktor drückt bei Eigenkapital-Ausbau der Grossbanken aufs Tempo
Der Direktor der Finanzmarktaufsicht (FINMA), Patrick Raaflaub, bezeichnet die Lage an den globalen Finanzmärkten in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" (Ausgabe 09.10.) als angespannt - vor allem am Geldmarkt. Zu möglichen Massnahmen, Empfehlungen oder Auflagen an Schweizer Banken wollte er sich nicht äussern. Es sei aber kein Geheimnis, "dass wir die Institute ermuntern, ihre Zielwerte schneller als vorgeschrieben zu erreichen". Die Grossbanken UBS und CS verfügten im internationalen Vergleich über überdurchschnittlich viel Kapital. Sie müssten aber weiter die Qualität des Eigenkapitals verbessern.
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Julius-Bär-VRP: Unser Konzept kommt überall auf der Welt gut an
Die Trennung von Vermögensverwaltung und Investmentbanking ist aus Sicht der VR-Präsidenten der Privatbank Julius Bär sinnvoll. "Wir waren zwar nicht im eigentlichen Investmentbanking aktiv, haben aber als erste die Vermögensverwaltung für Private und das Asset Management für institutionelle Anleger getrennt. Wir wussten damals nicht, ob die Kunden das goutieren. Doch heute haben wir die Bestätigung durch unseren positiven Neugeldzufluss", sagte Raymond Bär im Gespräch mit dem "St. Galler Tagblatt" (Ausgabe 10.10.). Das Konzept komme überall auf der Welt gut an, ergänzt der Präsident.
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Migros/Denner will Filialnetz kräftig ausbauen
Der Discounter Denner setzt nach der Ernennung von Mario Irminger zum neuen Geschäftsführer auf Wachstum. Die Migros-Tochter will pro Jahr 20 bis 30 Filialen eröffnen. Dadurch soll sich das Netz in drei bis fünf Jahren von derzeit 770 auf gegen 850 Filialen vergrössern, wie Migros-Handelschef Dieter Berninghaus in einem Interview mit der Zeitung "Sonntag" (Ausgabe 09.10.) sagte. Denner wolle auf jeden Fall schneller wachsen als der Markt. Im laufenden Jahres habe Denner den Umsatz bislang real um 3,5% gesteigert, während der Markt im Minus sei, sagte Berninghaus weiter. Allerdings spüre auch Denner den Einkaufstourismus wegen der Frankenstärke, im kommenden Weihnachtsgeschäft werde der Effekt möglicherweise so stark wie noch nie.
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Schmolz+Bickenbach-CEO: Gespräche mit Industrie stimmen zuversichtlich
Schmolz+Bickenbach schaut unverändert mit einer positiven Grundhaltung in die Zukunft. "Ein reduziertes Wachstum ist noch keine Rezession", sagte CEO Benedikt Niemeyer in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe 08.10.). "Die jüngsten Gespräche mit der verarbeitenden Industrie stimmen mich insgesamt zuversichtlich. Sowohl die Stahlwerke als auch die Abnehmer sagen, sie rechnen nach einem sehr guten 2011, in dem für alle das erste Semester besser war, mit einem durchaus ordentlichen 2012", so Niemeyer weiter. "Das heisst, auch nächstes Jahr gibt es für unser Geschäft weitere Wachstumschancen. Sie werden allerdings weniger kräftig sein als dieses Jahr." Mit den Halbjahreszahlen im August hatte das Unternehmen für das Gesamtjahr 2011 einen Umsatz und ein Ergebnis deutlich über Vorjahr in Aussicht gestellt.
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Sunrise baut mit NextiraOne-Übernahme den Geschäftskundenbereich aus
Das Telekom-Unternehmen Sunrise übernimmt die NextiraOne Group und baut dadurch ihren Geschäftskundenbereich aus. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Übernahmevereinbarung unterzeichnet; der Abschluss der Übernahme soll in den nächsten Wochen erfolgen. Finanzielle Details wurden keine bekannt gegeben. Aus der Kombination beider Unternehmen unter dem Brand "Business Sunrise" entsteht ein Full-Service-Provider für kleine, mittlere und grosse Unternehme n aller Branchen. Durch die Übernahme erhöht sich die Anzahl der Sunrise-Mitarbeiter um über 10% auf fast 1'800.
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Swisscom-CFO: Euro-Mindestkurs ist gut für das Unternehmen
Die Swisscom profitiert vom Euro-Mindestkurs. Die Anfang September von der SNB eingeführte Kursuntergrenze von 1,20 CHF sei gut für das Unternehmen, sagte Swisscom-Finanzchef Ueli Dietiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (Ausgabe 09.10.). "Wegen des starken Franken mussten wir im August unsere Umsatzprognose für 2011 leicht senken. Unsere Geschäfte in Italien und die Umsätze mit ausländischen Besuchern, die unser Netz nutzen, haben unter der Währung gelitten. Nun sind wir beruhigter", erklärte Dietiker. Zum abgelaufenen dritten Quartal wollte sich der Finanzchef nicht äussern. "Nur so viel: Der Geschäftsverlauf wird uns weiter erlauben, die bisherige Dividende von 21 CHF je Aktie auch für 2011 zahlen zu können."
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Swisslog erhält Grossauftrag von Einzelhandelsunternehmen in den USA
Der Logistikdienstleister Swisslog hat erneut einen Grossauftrag erhalten. Der Auftrag stammt von einem im Süden der USA ansässigen, finanzstarken Fortune 200-Einzelhandelsunternehmen. Swisslog soll ein automatisiertes Verteilzentrum erstellen. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Bislang deklarierte Swisslog einen Auftrag als Grossauftrag, wenn die Schwelle von 15 bis 20 Mio CHF überschritten wird. Der Logistikdienstleister Swisslog hat zudem gegenüber AWP die im August veröffentlichten Ziele für das Gesamtjahr 2011 bestätigt.
rt/cf