Ausschreitungen bei unbewilligter Demonstration in Davos
Rund tausend Aktivisten aus dem In- und Ausland haben am Samstagnachmittag (29.01.) an einer unbewilligten Demonstration gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos teilgenommen. Es kam zu Ausschreitungen, bei denen zwei Polizisten verletzt wurden.
Rund tausend Aktivisten aus dem In- und Ausland haben am Samstagnachmittag (29.01.) an einer unbewilligten Demonstration gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos teilgenommen. Bei ihrem Marsch in Richtung des Konferenzzentrums durchbrachen sie mehrere Polizeisperren. Es kam zu Ausschreitungen, bei denen zwei Polizisten verletzt wurden.
Die Demonstranten, die dem Aufruf der Anti-WTO-Koordination gefolgt waren, formierten sich nach 15.00 Uhr beim Bahnhof Davos-Platz zu einem Protestzug. Sie waren unter anderem mit einem Dutzend Bussen aus verschiedenen Kantonen sowie aus Frankreich und Italien angereist. Auf dem Marsch in Richtung Konferenzzentrum zerstörten sie die Fensterscheiben eines Restaurants der Schnellimbiss-Kette McDonald's. Sie überrannten drei Polizeisperren, wobei zwei Polizeibeamte verletzt wurden.
Die Polizei setzte kurz Tränengas ein und stellte auch Wasserwerfer bereit. Die Kantonspolizei Graubünden wollte sich zunächst nicht zu dem Zwischenfall äussern. Gegen 16.00 Uhr wurden die Demonstranten rund 400 Meter vom Kongresszentrum entfernt von einer weiteren Polizeisperre mit vergitterten Geländefahrzeugen gestoppt. Die Aktivisten, unter denen auch der französische Bauernführer José Bové war, zogen sich darauf zurück.
Auf Transparenten hiess es unter anderem: “Yankee Clinton go home”. Die Demonstranten skandierten Parolen gegen das Forum und die Welthandelsorganisation WTO.
Das Grossaufgebot der Polizei, das dieses Jahr erstmals von 70 Festungswächtern der Armee unterstützt wird, beschränkte sich weitgehend auf den Schutz des Kongresszentrums und der Hotels, in denen die Prominenz abgestiegen war.
Die Polizei hatte auf der Zufahrtsstrasse zwischen Klosters und Davos die anreisenden Autos und Busse einer Kontrolle unterzogen. Auch am Zoll in Genf waren am Vormittag drei Busse mit französischen Demonstranten während einer Stunde angehalten und kontrolliert worden. Die Bündner Behörden hatten für den Samstag ein Demonstrationsverbot erlassen. Bereits am frühen Nachmittag waren drei Gleitschirmflieger, darunter der bekannte Schweizer Umweltaktivist Bruno Manser, in Davos gelandet und hatten die Konferenzteilnehmer auf einem Transparent aufgefordert, mit Herz zu entscheiden. Sie wurden von der Polizei für eine Personenkontrolle abgeführt.
SRI und Agenturen

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