Ausland-Stimmen in Davos
Auslandschweizer und -schweizerinnen aus aller Welt treffen sich in Davos. Auftakt bildete die Sitzung des Parlaments der Fünften Schweiz, des Ausland-Schweizer-Rates (ASR). Themen waren die anhaltenden Finanzprobleme der Schweizer-Schulen, der Euro und die kommende Expo.02.
Die 17 Schweizer-Schulen im Ausland haben Finanz-Probleme. Diese Perlen unter den Institutionen der Schweiz im Ausland, so der Präsident der Auslandschweizer-Organisation Georg Stucky, zeugten vom Pioniergeist und der Vitalität der Schweizer-Gemeinschaften. Sie seien Brücken zwischen Gastland und der Schweiz und müssten langfristig gesichert werden. "Bildung ist ein Schweizer Exportartikel par excellence", so Stucky.
"Es ist geradezu fahrlässig, die Existenz der bestehenden Auslandschulen aufs Spiel zu setzen", meinte Stucky. Die ASO fordert deshalb vom Bund eine Aufstockung der Mittel für die Schweizerschulen im Ausland auf 20,8 Mio. Franken. Dies, weil die Schulgebühren eine Grenze erreicht hätte, die nicht überschritten werden dürfe. Das Schweizerische Parlament wird darüber im Dezember entscheiden.
Der Euro ist allgegenwärtig
In einem Referat beleuchteten Sarasin-Bank-Chef Jean-Pierre Stern und Soliswiss-Präsident Ulrich Pfister die Auswirkungen der Euro-Einführung auf die Schweiz. In einer kurzen Fragerunde interessierten sich die Anwesenden besonders für Umtauschtermine, Anschreibepflichten und Wechselkurs-Risiken im Import-Export-Geschäft.
Fünfte Schweiz an der Expo.02
Die ASO will an der Expo.02 mit einem eigenen Projekt präsent sein. So soll beispielsweise der Ausland-Schweizer-Tag, der 10. August 2002, unter folgendem Titel stehen: "Images Suisses - die Fünfte Schweiz in Bewegung und solidarisch". Dabei sollen, laut Revue Suisse Chefredaktorin Gabrielle Keller, nicht nur heimatliche, sondern auch avantgardistische, überraschende Elemente die Besucher und Besucherinnen packen.
Der Besuch der Expo soll vereinfacht werden. So will die Stiftung für junge Auslandschweizer 400 Schweizerkinder aus aller Welt für ein Lager begeistern. "Während rund drei Tagen sollen sie Zeit haben, alle Arteplages zu entdecken", meint Simon Küchler, Präsident der Stiftung Junge Ausland-Schweizer (SJAS).
Aus Südafrika kam der Vorschlag, Erfindungen und Produkte von Schweizerbürgerinnen und -bürgern während der Expo auszustellen oder gar zu verkaufen. Ein weiterer Sprecher hofft darauf, um die Expo herum ein Auslandschweizer-Golfturnier zu organisieren.
Wahlen gehören dazu
Zum Abschluss der Sitzung wurde Alt-Nationalrat und Alt-Auslandschweizer Georg Stucky in seinem Amt als Präsident der ASO bestätigt. Vize-Präsidenten sind der Genfer Nationalrat Jacques-Simon Eggly und Robert Engeler, Präsident der Dachorganisation der Italien-Schweizer.
Neu in den Vorstand gewählt wurde der sozialdemokratische Parlamentarier Remo Gysin aus Basel und Elisabeth Michel, Präsidentin der ASO Deutschland. Sie ersetzen den Parlamentarier Peter Vollmer und den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Hans Rudolf Billeter.
Der ASR ist das oberste Gremium der Auslandschweizer-Organisation (ASO) und umfasst rund 150 Mitglieder. Diese trafen sich im Davoser Kongresszentrum, um die Belange der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer zu diskutieren.
Rebecca Vermot und Philippe Kropf, Davos

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