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Aufräumarbeiten nach dem Orkan Lothar: Ausländische Hilfe nur aus dem EU/EFTA-Raum

In der Schweiz werden für das Aufarbeiten des "Lothar"-Sturmholzes voraussichtlich keine Arbeitskräfte eingesetzt, die nicht aus dem EU/EFTA-Raum stammen. Im Kanton Bern stehen europäische Fachkräfte bereits im Einsatz.

Dieser Inhalt wurde am 11. Februar 2000 publiziert Minuten

In der Schweiz werden für das Aufarbeiten des "Lothar"-Sturmholzes voraussichtlich keine Arbeitskräfte eingesetzt, die nicht aus dem EU/EFTA-Raum stammen.Im Kanton Bern stehen europäische Fachkräfte bereits im Einsatz.

Am Freitag (11.02.) ist die Antragsfrist für Spezialkontingente verstrichen, ohne dass bedeutende Bedürfnisse angemeldet wurden, sagte Andreas Semadeni, stellvertretender Forstdirektor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) auf Anfrage.

Nach dem Orkan "Lothar" hatte das BUWAL die Kantone beauftragt, ihre allfälligen Bedürfnisse bis zum Freitag anzumelden. Man erinnerte sich dabei an die über 1'000 Arbeitskräfte, die 1990 nach dem Sturm "Vivian" vorab aus dem damaligen Jugoslawien in die Schweiz kamen.

Offenbar reichen Arbeitskräfte aus dem Inland und aus dem EU/EFTA-Raum vorderhand aus, um die Sturmschäden zu bewältigen. Die Kantone können Forstarbeitern aus dem EU/EFTA-Raum in Eigenregie Arbeitsbewilligungen von bis zu vier Monaten ausstellen.

Semadeni räumte ein, dass man die Rückmeldungen der Kantone noch nicht vollständig ausgewertet habe. Er gehe aber davon aus, dass beim Bundesamt für Ausländerfragen (BFA) keine Spezialkontingente für Fachkräfte beantragt werden müssten. BFA-Sektionschef Kurt Rohner erklärte auf Anfrage, dass zunächst die in der Schweiz vorhandenen Profis zum Einsatz zu kommen haben. Auch er spricht von momentan erstaunlich wenigen Gesuchen für zusätzliche ausländische Arbeitskräfte. Womöglich werde sich die Sachlage im Frühjahr aber wieder ändern.

Um Sturmschäden zu beheben, werden in dem Schadensregionen auch "externe" Arbeitskräfte eingesetzt. So stehen im Kanton Nidwalden Forstarbeiter aus dem Kanton Uri im Einsatz. In Obwalden werden im Frühjahr Bündner Forstleute beschäftigt. "Dies geschieht aus Solidarität und auch aus marktwirtschaftlichen Gründen", erklärte Oberförster Peter Lienert auf Anfrage.

Auch der Kanton Bern, der von "Lothar am stärksten betroffen wurde, zieht ausserkantonale Fachkräfte bei. Neben Forstarbeitern aus dem Wallis und aus Graubünden kommen in Bern auch Fachleute aus Deutschland zum Einsatz. Diese Equipen würden ihre Arbeit in den nächsten Tagen aufnehmen, teilte das Amt für Information des Kantons Bern am Freitag mit. 20 bis 30 Fachkräfte aus Deutschland, Österreich und Skandinavien sind bereits seit Tagen und Wochen in den Berner Wäldern an der Arbeit.

Die erfahrenen Profis aus dem EU/EFTA-Raum seien mit Maschinen ausgerüstet, die ein waldschonendes und rationelles Aufarbeiten des Sturmholzes erlaubten, verlautete aus dem bernischen Forstamt.

SRI und Agenturen

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