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Betreuer von Asylsuchenden und Präsident von SyriAid

Dieser Inhalt wurde am 04. November 2016 publiziert Minuten

"Als ich aus Syrien in die Schweiz kam, suchte ich mir eine Wohngemeinschaft, um Schweizer kennenzulernen. Dort habe ich gelernt, was Schweizer so machen. Es ist nicht einfach, in die Gesellschaft reinzukommen. Es ist ein beidseitiger Prozess.

Ashti Amir SRF

Ich habe gute Erfahrungen gemacht, aber auch traurige und schlechte. Mein Tipp für jene, die in die Schweiz kommen: Hartnäckig dran bleiben, an den Türen klopfen und sich bei Nachbarn vorstellen.

Das ganze Asyl- und Migrationssystem in der Schweiz ist eine Lotterie: Wo man zugeteilt wird und bei welchem Sachbearbeiter man landet, ist purer Zufall. Ich hatte enorm Glück mit meinem Sachbearbeiter. Er vermittelte mir eine Praktikumsstelle.

Alle reden von Integration, aber was ist das überhaupt? Es macht mich sehr traurig, wenn die Behörden Tipps geben, wie man Abfallsäcke rausbringen und das Licht um 21.00 Uhr löschen soll.

Man sollte das Potenzial von Migranten nutzen, statt sie zu blockieren. Es gibt viele hochgebildete Personen, die zu Hause sitzen, weil sie nur vorläufig aufgenommen sind.

Das System ist zu kompliziert. Bis man zu einer Arbeitsstelle kommt, muss man einen Haufen Papierkram erledigen. Man verliert so viel Zeit. Es ist nicht unmöglich, Arbeit zu bekommen, aber man muss dranbleiben."

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