Navigation

Arbeitsvolumen-Statistik 1998: Trendwende zu mehr Arbeitsstunden

1998 hat die Zahl der in der Schweiz geleisteten Arbeitsstunden erstmals seit 1994 wieder deutlich zugenommen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) begründet die Trendwende insbesondere mit der Ausweitung der Teilzeitarbeit.

Dieser Inhalt wurde am 10. März 2000 - 12:57 publiziert

1998 hat die Zahl der in der Schweiz geleisteten Arbeitsstunden erstmals seit 1994 wieder deutlich zugenommen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) begründet die Trendwende insbesondere mit der Ausweitung der Teilzeitarbeit.

Wie BFS am Freitag (10.03.) in seiner Arbeitsvolumen-Statistik bekannt gab, haben Selbständige und Arbeitnehmer 1998 insgesamt 6'658 Millionen Stunden gearbeitet; 1,7 Prozent mehr als 1997.

Das von den Frauen erbrachte Arbeitspensum vergrösserte sich innert Jahresfrist um 2,6 Prozent. Demgegenüber fiel die Zunahme der Arbeitsstunden bei den Männern mit 1,2 Prozent schwächer aus. Der von den Frauen geleistete Anteil am gesamten Arbeitsvolumen stieg zwischen 1991 und 1998 von 33,8 auf 34,8 Prozent.

Immer mehr Teilzeitstellen

Der Trend zur Teilzeitarbeit hält gemäss der neuesten Arbeitsvolumen-Statistik weiter an. Die Anzahl der Teilzeitsstellen stieg innert Jahresfrist um 5,0 Prozent. Noch stärker zugenommen hat das teilzeitlich erbrachte Arbeitsvolumen. Diese Ausweitung um 5,7 Prozent ist auch der wichtigste Grund für den Anstieg der gesamten Arbeitsstundenzahl. Teilzeitbeschäftigte leisteten 15,8 Prozent der gesamten Arbeit. 1997 waren es 14,8 Prozent und 1991 noch 13,1 Prozent.

Das Volumen der Vollzeitarbeit hat sich mit einem Plus von 0,9 Prozent nur leicht vergrössert. Die Steigerung ist nach Angaben des BFS hauptsächlich das Ergebnis einer Zunahme der Anzahl Überstunden um 6,2 Prozent. 1998 leisteten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Durchschnitt jährlich 40 Überstunden.

Im Durchschnitt 41,9 Stunden pro Woche

Die jährliche Normalarbeitszeit (ohne Überstunden und Absenzen) pro Beschäftigtem betrug 1998 im Durchschnitt 1'621 Stunden, verglichen mit 1'624 Stunden im Vorjahr. Diesen leichten Rückgang führt das BSF ebenfalls auf die Verschiebung zu Teilzeitstellen zurück. Die betriebsübliche Arbeitszeit sei demgegenüber seit 1993 mit 41,9 Wochenstunden konstant geblieben.

Der unterschiedliche Anteil an Teilzeitstellen ist laut BFS auch für die erheblichen Branchenunterschiede verantwortlich. Die längsten Normalarbeitszeiten pro Beschäftigtem wurden in der Land- und Fostwirtschaft (2'163 Stunden pro Jahr) sowie im Baugewerbe (1'835 Stunden) gemessen.

Die kürzesten Normalarbeitszeiten weisen demgegenüber das Unterrichtswesen (1'196 Stunden) sowie der Gesundheits- und Sozialbereich (1'387 Stunden) auf. In diesen Berufszweigen ist der Anteil der Teilstellen mit 57 resp. 55 Prozent besonders hoch. Auch die betriebsübliche Arbeitszeit liegt mit 41,8 und 41,7
Wochenstunden leicht unter dem Durchschnitt.

Regionale Unterschiede

Unterschiedliche Branchenstrukturen haben auch grosse Unterschiede der Arbeitszeiten in den Kantonen zur Folge. In den Kantonen Graubünden und Wallis beispielsweise finden sich die höchsten Beschäftigungszahlen im Gastgewerbe mit einer überdurchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 43,4 und 43,2 Stunden. Entsprechend weisen Graubünden (42,6 Stunden) und das Wallis (42,5 Stunden) auch schweizweit die längsten betriebsüblichen Arbeitszeiten auf.

Umgekehrt werden in den Kantonen Genf und Neuenburg die höchsten Anteile an Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen mit einer kurzen Wochenarbeitszeit von 40,2 und 41,2 Stunden festgestellt. Genf und Neuenburg führen mit betriebsüblichen Arbeitszeiten von 41,0 Stunden und 41,5 Stunden denn auch die Rangliste der Kantone mit den kürzesten Arbeitszeiten an.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Ihre Beiträge müssen unseren Richtlinien entsprechen.
Sortieren nach

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.