Annäherung zwischen der Türkei und Armenien
Die Türkei und Armenien wollen nach jahrzehntelangem Konflikt wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen. Die beide Staaten hätten sich unter Vermittlung der Schweiz auf entsprechende Verhandlungen geeinigt, teilte das türkische Aussenministerium mit.
In einer gemeinsamen Erklärung der beiden Aussenministerien hiess es, die beiden Seiten hätten vereinbart, die "internen Konsultationen" binnen sechs Wochen abzuschliessen.
Im Anschluss sollen den Parlamenten zwei Protokolle zur Aufnahme diplomatischer und bilateraler Beziehungen zur Ratifizierung vorgelegt werden. Diese sähen eine Normalisierung der Beziehungen "innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens" vor.
"Der Anfang der internen politischen Konsultationen in beiden Ländern ist ein sehr wichtiger Schritt", sagte Nadine Olivieri, Sprecherin des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), auf Anfrage. Auch die USA und die EU begrüssten die Annäherung.
Die Türkei unterhält seit der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik Armenien im Jahr 1991 keine diplomatischen Beziehungen zu dem Land. Grund ist der Streit um die Massaker an Armeniern zur Zeit des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg.
Armenien sowie mehrere westliche Staaten sprechen von Völkermord, Ankara bestreitet dies. Zudem gibt es Streit um die armenische Unterstützung für die zu Aserbaidschan gehörende abtrünnige Enklave Berg Karabach.
Auf Vermittlung der Schweiz hatten sich beide Länder schon im April auf einen Fahrplan zur Normalisierung ihrer Beziehungen verständigt.
swissinfo.ch und Agenturen

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