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Angehörige der Canyoning-Opfer erwägen Sammelklage gegen Adventure World

Gegen die Firma Adventure World wird möglicherweise eine Sammelklage erhoben. Wie Angehörige der 14 australischen Opfer des Canyoning-Unglücks vom Juli 1999 am Dienstag (18.04.) sagten, wollen sie jedoch erst den Abschluss der Strafuntersuchung abwarten.

Dieser Inhalt wurde am 18. April 2000 - 10:46 publiziert

Die Angehörigen der 14 australischen Opfer des Canyoning-Unglücks im Saxetbach vom Juli 1999 schliessen eine Sammelklage gegen die Firma Adventure World nicht aus. Sie wollen zunächst aber noch den Abschluss der Strafuntersuchung in der Schweiz abwarten, wie sie am Dienstag (18.04.) in Sydney erklärten. Der Abschluss der Untersuchung wird im Juni erwartet.

Zurzeit ist immer noch die strafrechtliche Voruntersuchung des Unglücks vom 27. Juli 1999 im Saxetbach mit 21 Toten im Gang. Wegen fahrlässiger Tötung wird gegen elf Personen ermittelt. Unter ihnen sind die fünf Führer, die das Unglück überlebt haben, der damalige tagesverantwortliche Chef-Führer, zwei weitere Basisführer sowie die drei Inhaber des Unternehmens Adventure World.

Bei einem zweitägigen Meeting mit offiziellen Vertretern der Schweiz und Australiens in Sydney erfuhren die Familien der Opfer nach eigenen Angaben, dass der Bericht des Schweizer Untersuchungsrichters Martin Trapp im Juni erwartet wird.

Die Opferfamilien, die einen gemeinsamen Anwalt genommen haben, erklärten, sie wollten das Ergebnis des Berichts abwarten, bevor sie über eine allfällige Sammelklage entscheiden.

Gary Redmund, der seinen Sohn und seine Schwiegertochter beim Canyoning-Unglück verloren hatte, sagte, sein einziges Anliegen sei, dass der Gerechtigkeit genüge getan werde und dass die Schuldigen zur Verantwortung gezogen würden. Sie suchten Gerechtigkeit und seien weder an einem finanziellen Vorteil noch an einer Vergeltung interessiert, erklärte Redmund.

Die Familien der Opfer präsentierten eine Liste von Empfehlungen an die australischen und schweizerischen Behörden, um die Sicherheit bei Extrem-Sportarten weltweit zu verbessern. Redmund zeigte sich überzeugt, dass die Tragödie mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen hätte verhindert werden können.

Die Angehörigen der Opfer sowie die australische Regierung hatten letzte Woche mit Besorgnis auf die von Adventure World angekündigte Wiederaufnahme des Canyoning-Betriebs im Saxetbach im Berner Oberland reagiert. Der auf 1. Mai geplante Start wurde deshalb auf Initiative des Aussenministeriums und der Berner Regierungsrätin Elisabeth Zölch verschoben.

Die Firma Adventure World hatte am vergangenen 8. April bekannt gegeben, dass sie den Canyoning-Betrieb sowie die übrigen Aktivitäten im Saxetbach wieder aufnehmen wolle. Ein neuartiges Frühwarnsystem sollte dabei verhindern, dass Gruppen wieder von Flutwellen überrascht werden könnten.

swissinfo und Agenturen

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