André Bucher doch an der EM
Die Schweizer Leichtathletik atmet auf: 800-m-Weltmeister André Bucher wird an den Europa-Meisterschaften von nächster Woche in München an den Start gehen.
Buchers Start war in der Schwebe gehangen, nachdem er sich im Frühling einen Stauungsbruch an der Ferse zugezogen hatte und sich beim Comeback vor rund zwei Wochen in Monte Carlo mit dem letzten Platz begnügen musste.
Nun aber kann die Schweizer Delegations-Leitung der EM in München aufatmen, denn André Bucher hat seinen Start am Donnerstag definitiv zugesichert.
Ziel Final-Teilnahme
"Ich habe nichts zu verlieren. Ich spüre den Fighting Spirit in mir", begründete Bucher sichtlich zuversichtlich seinen Entscheid.
Ein Vordringen in den Final erachtet der Silbermedaillen-Gewinner der EM 1998 in Budapest als möglich. Ein Stauchungsbruch im linken Fersenbein hatte das Schweizer Aushängeschild Ende April jäh zurückgeworfen.
Bucher, dem vor zwei Wochen beim Saisoneinstieg beim Golden-League-Meeting in Monte Carlo als 10. und Letzter in 1:46,38 die Realität klar vor Augen geführt wurde, wartete mit dem Entscheid pro oder kontra München fast bis zum letztmöglichen Moment.
Der Schützling von Andy Vögtli wollte zuerst die Auswirkungen des Höhen-Trainingslager in St. Moritz feststellen und sicher gehen, dass auch die Rückakklimatisation im Tiefland klappt.
Warnen vor zu hohen Erwartungen
Der Innerschweizer startet in einer Woche am Freitag, am 9. August, zu den Vorläufen. Läuft alles nach Plan, folgt am Samstag der Halbfinal und am Sonntag der Endlauf. "Ein Fernbleiben hätte ich gegenüber mir nur schweren Herzens verantworten können", sagte der Schweizer Sportler der Jahre 2000 und 2001.
Buchers Umfeld warnt allerdings davor, die Erwartungen zu hoch zu schrauben. Gemäss Vögtli ist die Schnelligkeit wieder vorhanden und finalwürdig. Ungewiss bleibe jedoch, ob André Bucher ohne Wettkampf-Praxis drei Rennen in drei Tagen verkrafte.
Peter Schläpfer, Technischer Direktor im SLV, nennt als positives Faktum primär, dass sich Bucher der Herausforderung stelle. Er warnte aber vor überhöhten Hoffnungen bezüglich einer Top-Platzierung nach einer solchen Wettkampf-Pause.
swissinfo und Agenturen

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