Zeitschrift "Neon" veröffentlichte erfundene Promi-Interviews
Hamburg - Die Zeitschrift "Neon" hat erfundene Interviews mit Prominenten veröffentlicht. Das teilte die Redaktion auf ihrer Internetseite mit. Das Management der US-Sängerin Beyoncé entdeckte den Schwindel.
Einer der Neon-Autoren habe eingeräumt, Gespräche mit den Musikern Beyoncé Knowles, Jay-Z, Christina Aguilera, Slash und Snoop Doggy Dogg gefälscht zu haben, die zwischen Juni 2004 und Februar 2010 in verschiedenen Ausgaben erschienen seien. Die Zusammenarbeit mit dem Journalisten sei beendet worden.
Entdeckt worden waren die Fälschungen nach einer Beschwerde des Managements von Popstar Beyoncé Knowles, die Zweifel an der Echtheit des Interviews hatte. Als die Redaktion den Autor mit dem Vorwurf konfrontierte, habe er zugegeben, gar nicht mit der Künstlerin gesprochen zu haben, hiess es in der Mitteilung.
Bei den anschliessenden Recherchen einer internen Arbeitsgruppe habe die "Neon"-Redaktion dann die vier anderen erfundenen Interviews entdeckt. Auch in diesen Fällen habe der Journalist die Fälschungen zugegeben.
Der Fall erinnert an jenen des im Jahr 2000 aufgeflogenen Berner Interview-Fälschers Tom Kummer. Der freie Autor hatte jahrelang aus Hollywood für die Magazine des Zürcher Tagesanzeigers und der Süddeutschen Zeitung berichtet und Gespräche unter anderem mit Demi Moore, Sharon Stone oder Brad Pitt frei erfunden.