Zehntausende fordern den Rücktritt von Berlusconi in Rom
Rom - Mehrere zehntausend Demonstranten haben am Samstag in Rom gegen den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi protestiert und dessen Rücktritt gefordert. Sie folgten einem Aufruf der Bürgerbewegung "lila Volk".
Viele der Demonstranten trugen violette Schals oder T-Shirts, wie die Nachrichtenagentur dapd berichtete. Zu ihren weiteren Forderungen zählte neben vorgezogenen Neuwahlen vor allem ein neues Gesetz gegen Interessenkonflikte, um Berlusconis Macht über die Medien via seines Medienkonzerns zu brechen.
Vor rund einem Jahr hatte noch rund eine halbe Million Menschen am "Nein zu Berlusconi-Tag" von "Popolo Viola" teilgenommen.
Erst am Mittwoch hatte Berlusconi eine Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus überstanden. Unterstützung erhielt er dabei auch von der Fraktion seines Ex-Verbündeten Gianfranco Fini, der die Koalition im Streit verlassen und damit die Mehrheit der Regierung ins Wanken gebracht hatte. Damit dürften vorgezogene Neuwahlen vorerst ausgeschlossen sein.