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Zahlreiche Tote nach Doppelanschlag in Norwegen befürchtet

Dieser Inhalt wurde am 22. Juli 2011 - 22:25 publiziert
(Keystone-SDA)

Ein Doppelanschlag hat am Freitag die norwegische Hauptstadt Oslo erschüttert. Bei einem Bombenanschlag im Regierungsviertel kamen nach Polizeiangaben mindestens sieben Menschen ums Leben. Ein Mann erschoss zudem an einem Parteitreffen nahe Oslo zehn Menschen.

Eine heftige Explosion verwüstete am Freitag gegen 15.30 Uhr mehrere Gebäude im Osloer Regierungsviertel. Darunter war auch das Gebäude, in dem sich das Büro des norwegischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg befindet. Der Regierungschef wurde aber nicht verletzt.

"Die Situation ist sehr ernst", sagte Stoltenberg in einem Telefongespräch mit dem norwegischen TV-Sender TV2. Zugleich sei es aber zu früh, um von einem Terroranschlag zu sprechen. Er versicherte, dass alle Minister seines Kabinetts unversehrt seien.

Die Polizei bezifferte die Zahl der Toten am Freitagabend auf mindestens sieben. Zwei Personen wurden schwer verletzt, dutzende weitere mussten mit Wunden behandelt werden. Laut Medienberichten könnten sich in den Gebäuden noch weitere Tote befinden.

Verbindung zwischen Anschlägen

Nur wenige Stunden nach der Explosion im Zentrum kam es auf der Insel Utoya ausserhalb von Oslo zu einem zweiten Angriff, bei dem es ebenfalls Todesopfer gab. Ein als Polizist verkleideter Mann eröffnete in einem Jugendlager der Arbeiterpartei das Feuer. Stoltenberg sollte am Samstag das Jugendcamp seiner Partei mit rund 700 Teilnehmern besuchen.

Zehn Menschen seien dabei umgekommen und mehrere verletzt worden, sagte der Osloer Polizeichef am späten Freitagabend. Die Polizei identifizierte den vermutlichen Täter, machte aber keine Angaben zu ihm. Nicht klar ist, welche Waffen er benutzt hat oder ob er bei den Anschlägen alleine gehandelt habe. Die Polizei geht davon aus, dass die Anschläge miteinander in Verbindung stehen.

Rätselhaftes Motiv

Unklar blieb der Hintergrund der Anschläge. Die Zeitung "Dagbladet" berichtete online, die Ermittler gingen davon aus, dass das Öl- und Energieministerium das Ziel des Attentats gewesen sei. Das Gebäude geriet in Brand. Mehrere Gebäude in Oslos Innenstadt wurden nach der Explosion geräumt.

Die Polizei äusserte die Vermutung, dass die Bombe im Zentrum Oslos in einem Auto versteckt gewesen sei. Sie befürchtete, dass noch weitere Bomben hochgehen könnten und rief deshalb die Bevölkerung zum Verlassen der Innenstadt auf. Im Zentrum bezogen am Freitagabend Soldaten Stellung.

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