Wiederwahl der argentinischen Präsidentin gilt als sicher
Die Wiederwahl der argentinischen Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag gilt als sicher. Die 58-Jährige führt die Meinungsumfragen unangefochten an.
Besonders bei der armen Bevölkerung erfreut sich Fernandez wie schon ihr verstorbener Ehemann und Vorgänger Nestor Kirchner grosser Beliebtheit: Seit dessen Amtsantritt 2003 ist die Zahl der Armen in Argentinien deutlich zurückgegangen.
Fernandez dürfte laut jüngsten Meinungsumfragen bis zu 57 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Von ihren sieben Rivalen kam demzufolge keiner auf mehr als 17 Prozent. Schon 40 Prozent würden Fernandez zum Sieg genügen, wenn ihr engster Konkurrent mindestens zehn Prozentpunkte hinter ihr liegt.
Die Zustimmung zu Fernandez ergibt sich auch dadurch, dass sie nicht nur die Renten, sondern auch das Mindestgehalt um 25 Prozent auf umgerechnet rund 390 Euro und damit auf den höchsten Satz in Lateinamerika erhöhte.
"Ich stimme für Cristina. Sie gibt mir Zuversicht", sagte eine Bewohnerin des grössten Slums von Argentinien, La Cava. "Die anderen scheinen alle nicht besonders vertrauenswürdig zu sein."
Rivalen kritisieren Ausgabenpolitik
Fernandez Rivalen halten ihr vor, zu viel auszugeben und Argentinien so noch anfälliger für die um sich greifende Weltwirtschaftskrise zu machen. "Wir tanzen fröhlich auf der Titanic", sagte der ehemalige Präsident Eduardo Duhalde zum Abschluss seines Wahlkampfes. Die Regierung male die Lage im Land in den buntesten Farben und vergesse dabei die Inflation.
Dennoch rechnen die Befragten Argentinien mit Fernandez an der Spitze noch die grössten Chancen aus, durch die Schwierigkeiten zu kommen. Sie profitiert laut Meinungsforschern auch von den Streitigkeiten zwischen ihren Rivalen, die alle kein schlüssiges Konzept zur Problembewältigung vorgelegt hätten.
Die Zahl der Armen in Argentinien ist seit Nestor Kirchners Amtsantritt 2003 stetig zurückgegangen. Gemäss einer Schätzung des Unternehmens Consultora Equis leben jedoch noch immer 21 Prozent der 40 Millionen Argentinier in Armut.