Westschweizer Verlagshaus Edipresse erholt sich langsam
Lausanne - Das Westschweizer Verlagshaus Edipresse, das den Grossteil seines Schweizer Geschäfts an Tamedia verkauft, weist für das erste Halbjahr 2010 einen Gewinn von 20,1 Mio. Fr. aus. In der Vorjahresperiode war noch ein Verlust von 1,1 Mio. Fr. angefallen.
Im Zuge des Verkaufs an Tamedia hatte Edipresse unter anderem die Gratiszeitung "Le Matin Bleu" aufgegeben. In den verbleibenden Aktivitäten, die nicht an das Zürcher Verlagshaus gehen, schreibt Edipresse weiterhin rote Zahlen. Der Verlust verringerte sich aber von 8,6 auf 1,8 Mio. Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Umsatz mit den verbleibenden Aktivitäten nahm um 5,9 Prozent auf 88,9 Mio. Fr. zu. Inklusive der Schweizer Geschäfte (PPSR), an denen der Tamedia für 225 Mio. Fr. 49,9 Prozent übernommen hat, blieb der Umsatz stabil auf 265,3 Mio. Franken. Den aus dem Verkauf erzielten Mehrwert schreibt Edipresse dem Eigenkapital gut, das beeinflusst den Reingewinn nicht.
Bis Ende 2012 will Tamedia auch die restlichen Anteile an PPSR, zu der Zeitungstitel wie "Le Matin" und "24 heures" gehören, kaufen. Edipresse konzentriert sich auf das internationale Mediengeschäft, namentlich in Osteuropa und Asien, und Immobilien. Der Konzern geht davon aus, dass sich der positive Trend aus dem ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.
Die von der Familie Lamunière mehrheitlich kontrollierte Gruppe will freie Mittel in ein Aktienrückkaufprogramm einsetzen. Demnach sollen bis zu 64'130 Inhaberaktien und 20'080 Namenaktien entsprechend 5,82 Prozent des Aktienkapitals und 3,40 Prozent zurückgekauft werden. Zum aktuellen Börsenkurs beläuft sich das Transaktionsvolumen auf 16,9 Mio. Franken.