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USA schulden China gut ein Drittel mehr Geld als veranschlagt

Dieser Inhalt wurde am 01. März 2011 - 17:37 publiziert
(Keystone-SDA)

Die USA stehen bei China deutlich stärker in der Schuld als bisher angenommen. Insgesamt hält die Volksrepublik gut ein Drittel mehr US-Staatsanleihen als noch vor wenigen Wochen veranschlagt, wie das US-Finanzministerium am Dienstag mitteilte.

Grund ist, dass China Staatsanleihen in grossem Volumen auch ausserhalb der USA am Markt kauft. Damit sind die beiden wirtschaftlichen Supermächte enger miteinander verbunden als bisher angenommen.

Die USA sind auf das China-Geld angewiesen, um ihr ausuferndes Staatsdefizit zu finanzieren. China wiederum muss Dollar-Papiere in grossem Volumen kaufen, um den Wechselkurs seiner Landeswährung Yuan niedrig zu halten.

Mit 1,16 Billionen Dollar hielt im Dezember kein Land mehr US-Papiere als China. Das US-Finanzministerium korrigierte seine Zahlen, um auch die im Ausland erworbenen Staatsanleihen richtig zuzuordnen.

Vor allem in Grossbritannien ging China auf Einkaufstour: Entsprechend wurde der Wert der US-Papiere in britischem Besitz um 269,2 Milliarden Euro nach unten berichtigt, die Anleihen werden nun China zugeordnet.

Streit um Wechselkurs

Die Volksrepublik verfügt mit ihren Beständen an US-Staatspapieren über ein Druckmittel, die Regierung in Washington zu einer vorsichtigen Haushaltspolitik zu bewegen. Chinas Aussenministerium betonte, das Land halte an der Strategie fest, die Währungsreserven stärker zu streuen. Eine Stellungnahme zu den jüngsten Daten lehnte das Ministerium jedoch ab.

China kontrolliert den Kurs seiner Landeswährung Yuan und erlaubt nur eine zögerliche Aufwertung. Das bedeutet, dass die Regierung in Peking US-Wertpapiere kaufen muss, um so den Wert der eigenen Währung zu drücken. Seit Juni 2010 hat der Yuan lediglich 3,8 Prozent an Wert gewonnen, vor allem US-Politiker gehen aber davon aus, dass der Yuan immer noch deutlich unterbewertet ist.

Insgesamt standen die USA im Ausland per 30. Juni 2010 mit 10,7 Billionen Dollar in der Kreide, gut 11 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zu dem Zeitpunkt befand sich die Schuldenkrise in Europa auf einem Höhepunkt, und viele Investoren flüchteten sich in die als sicher wahrgenommenen US-Staatsanleihen.

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