US-Vizepräsident ruft Chinas Führung zu Dialog mit Opposition auf
Bei einem Treffen mit hunderten Studenten in der südwestchinesischen Stadt Chengdu hat US-Vizepräsident Joe Biden die Führung des Landes indirekt zum Dialog mit Oppositionellen aufgerufen. China sollte "den Austausch zwischen Bürgern, Studenten und der Regierung wertschätzen".
Schwierigkeiten verschlimmerten sich, wenn es keine Freiheit gebe, warnte der Vizepräsident am Sonntag in der Universität der Provinz Sichuan, deren Hauptstadt Chengdu ist.
Biden schnitt damit zum Abschluss seines fünftägigen Besuchs in China erstmals öffentlich Menschenrechtsfragen an. Bei seinen Treffen mit Vertretern der chinesischen Führung in den vergangenen Tagen soll er die Thematik nach Angaben aus US-Regierungskreisen jedoch bereits offensiver zur Sprache gebracht haben.
Angesichts der Proteste in der arabischen Welt hatte China die Unterdrückung von Regierungskritikern in den vergangenen Monaten zusehends verschärft. Dutzende Schriftsteller, Künstler, Anwälte und Menschenrechtsaktivisten wurden seither festgenommen, unter Hausarrest gestellt, verschleppt oder anderweitig bedrängt.