UNO-Sicherheitsrat stellt sich hinter ivorischen Oppositionsführer
New York - Nach dem umstrittenen Ausgang der Präsidentenwahl in der Elfenbeinküste hat sich nun auch der UNO-Sicherheitsrat hinter Oppositionsführer Alassane Ouattara gestellt. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution wurde mit Sanktionen gedroht.
Nachdem bereits der Block westafrikanischer Staaten den Herausforderer als Präsidenten anerkannt hatte, riefen die Mitglieder des höchsten UNO-Gremiums in der am Mittwoch verabschiedeten Erklärung alle Seiten auf, das offizielle Wahlergebnis anzuerkennen.
Zugleich drohte der Sicherheitsrat mit "gezielten Massnahmen gegen diejenigen, die versuchen, den Friedensprozess oder die Arbeit der UNO im Land zu gefährden".
Sarkozy dankt Medwedew
Die frühere Kolonialmacht Frankreich begrüsste das Einlenken Russlands im Sicherheitsrat. Präsident Nicolas Sarkozy dankte am Donnerstag dem russischen Staatschef Dmitri Medwedew "für die Hilfe Russlands bei dieser wichtigen Stellungnahme".
Moskau hatte sich tagelang einer gemeinsamen Resolution zugunsten des als "Mann des Westens" geltenden Ouattara widersetzt. Mit der nun verabschiedeten Erklärung stärkte der UNO-Sicherheitsrat Ouattara, der von der Wahlkommission der Elfenbeinküste ursprünglich zum Sieger erklärt worden war.
Der Verfassungsrat, dessen Vorsitzender ein Vertrauter von Amtsinhaber Laurent Gbagbo ist, liess daraufhin zahlreiche Stimmen für ungültig erklären und bezeichnete schliesslich Gbagbo als Gewinner.
Gbagbo kontrolliert weiterhin die Armee des Landes und hat Rufe nach seinem Rücktritt als Einmischung in die inneren Angelegenheiten zurückgewiesen. Die Elfenbeinküste ist der wichtigste Kakao-Produzent der Welt. Wegen der politisch unruhigen Lage hat sich Kakao an den Terminmärkten zuletzt verteuert.