UNO-Blauhelmsoldaten verlassen den Kongo
Kisangani - Die UNO-Truppen in der Demokratischen Republik Kongo haben am Mittwoch mit einem teilweisen Abzug begonnen. Bis Ende Juni sollen 2000 der ursprünglich 21'000 UNO-Soldaten Kongo-Kinshasa verlassen haben. Am 30. Juni begeht das Land den 50. Jahrestag seiner politischen Unabhängigkeit.
Der Abzug war Ende Mai vom UNO-Sicherheitsrat in New York gebilligt worden: Die Soldaten könnten bis zum 30. Juni aus Gegenden abgezogen werden, in denen die Sicherheitslage dies erlaube, hiess es in der einstimmig verabschiedeten Resolution.
Die UNO-Mission wurde mit der Resolution um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2011 verlängert. Zugleich wurde sie in UNO-Stabilisierungsmission (MONUSCO) umbenannt. Aufgabe der Soldaten soll es künftig prioritär sein, die Zivilbevölkerung des zentralafrikanischen Landes zu schützen.
MONUSCO-Chef Alan Doss sagte, die Regierung der Demokratischen Republik Kongo müsse ihre Bemühungen verstärken, das Land zu stabilisieren. "Wir können bewaffnete Gruppen zurückdrängen", sagte er, "aber wenn der Staat nicht mit Polizei, Justiz, Strassenbau und Schulen nachkommt, hilft das nicht viel."
Die UNO-Truppe wurde unter der Bezeichnung Monuc im Jahr 2000 vom UNO-Sicherheitsrat geschaffen, um den Bürgerkrieg in dem zentralafrikanischen Staat zu beenden. In dem Krieg von 1998 bis 2003 kamen mehr als fünf Millionen Menschen ums Leben. Nach wie vor gibt es Aufstände von Rebellen im Norden und Osten des Landes.