Ungarns Ex-Regierungschef Gyurcsany wegen Machtmissbrauch angeklagt
Der frühere ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany ist in einem Skandal um den Bau eines Kasinos wegen Machtmissbrauchs angeklagt worden. Das teilte das Büro des Generalstaatsanwalts am Montag in Budapest mit.
Gyurcsany habe aber Beschwerde gegen die Anklage eingereicht, die Vorwürfe zurückgewiesen und jede Aussage verweigert. Der sozialistische Politiker, der Ungarn von 2004 bis 2009 regierte, betrachtet die Anklage als politisch motiviert. Sollte seine Beschwerde abgewiesen werden, könnte der Prozess noch vor Ende des Jahres beginnen.
Das Parlament hatte Mitte September Gyurcsanys Immunität als Abgeordneter aufgehoben und damit den Weg für einen Prozess freigemacht.
Die amtierende rechts-konservative Regierung von Viktor Orban wirft Gyurcsany und anderen Mitgliedern seiner Regierung vor, eine Ausschreibung für ein Casino im 50 Kilometer südwestlich von Budapest gelegenen Sukoro manipuliert zu haben.
Das mehr als 700 Millionen Euro teure Geschäft war letztendlich geplatzt. Nach Angaben der Regierung verlor der Staat dadurch 4,9 Millionen Euro.