Trotz Regen ist der Grundwasserspiegel noch zu niedrig
Nach der Trockenheit im Frühsommer und dem Regen im Juli haben die Pegel der Schweizer Flüsse und Seen inzwischen fast wieder Durchschnittswerte erreicht. Leicht über dem Mittel sind die Wasserstände der Tessiner Seen. Zu wenig Wasser haben der Bodensee und der Walensee.
Am meisten Regen, nämlich 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter, fielen am Sonntag im Nordtessin und in der Bündner Surselva. Lokal bis 130 Liter waren es in den hinteren Maggiatälern. In der Westschweiz, im Goms, in der Gotthardregion, im Glarner- und im Bündnerland wurden flächig 20 zu 40 Liter gemessen, in den übrigen Regionen unter 20.
Flüsse und Bäche von der Leventina bis ins Calancatal, in der Gotthardregion und auch im Norden des Kantons Graubünden führten wegen der Niederschläge Hochwasser in einem Ausmass, wie es statistisch alle zwei Jahre vorkommt. Dasselbe wurde an den Rhein-Oberläufen in den Alpen, der Reuss und am Ticino registriert.
Bis Dienstag sinken die Abflüsse landesweit wieder, bevor neue Regenfälle vor allem im Tessin die Gewässer erneut anschwellen lassen dürften, wie es im Hydrologischen Bulletin des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) vom Montag heisst.
Beim Grundwasser bleibt ein Defizit, wie Daniel Streit, Hydrologe im BAFU, der sda auf Anfrage sagte. Die Spiegel seien zwar leicht gestiegen, lägen aber immer noch weit unter dem durchschnittlichen Niveau. "Damit sie die langjährigen Mittelwerte erreichen, braucht es sicher mehr als zwei bis drei normale Regentage."