Navigation

Toter Berner Häftling war in Steuerdaten-Affäre verwickelt

Dieser Inhalt wurde am 01. Oktober 2010 - 17:57 publiziert
(Keystone-SDA)

Bern - Der Tod eines 42-jährigen Untersuchungshäftlings in Bern hat einen hochbrisanten politischen Hintergrund: Der Österreicher war im Zusammenhang mit der Steuerdaten-Affäre von Anfang Jahr inhaftiert.
In der Affäre geht es um den Diebstahl von Bankkunden-Daten und deren Verkauf an Deutschland. Die CD mit Daten von möglichen deutschen Steuersündern sorgte ab Ende Januar für grosses Aufsehen und trübte die Beziehungen zwischen der Schweiz und ihrem nördlichen Nachbarn.
Die Bundesanwaltschaft (BA) in Bern leitete im Februar ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren ein. Sie ermittelt seither unter anderem wegen des Verdachts auf wirtschaftlichen Nachrichtendienst.
Im Zusammenhang mit der laufenden Strafuntersuchung sei Mitte September ein 42-jähriger Beschuldigter inhaftiert worden, bestätigte BA-Sprecherin Jeannette Balmer entsprechende Recherchen des Online-Portals "Tagesanzeiger.ch/Newsnetz".
Sie erinnerte weiter daran, dass die BA im Zusammenhang mit ihren Ermittlungen mehrere Rechtshilfebegehren an deutsche Bundesländer gerichtet habe. Weitere Einzelheiten aus der laufenden Strafuntersuchung könnten nicht bekanntgegeben werden.
Mysteriöser Fall
Die österreichische "Kronenzeitung" berichtete am Freitag, beim Verstorbenen handle es sich um einen Österreicher aus dem Tirol, der seit geraumer Zeit in Winterthur gelebt habe. Nach Darstellung des Blattes war er der Mann, der bis zu 2000 Kundendaten einer Schweizer Bank auf CD presste und an deutsche Behörden verkaufte.
Das Aussenministerium in Wien bestätigte unterdessen, dass es sich beim Verstorbenen um einen Österreicher handelt.
Von seiner Festnahme im September habe nicht einmal die Familie gewusst, heisst es in dem Zeitungsbericht weiter. Die Berner Kantonspolizei hatte am Donnerstag gemeldet, der Mann sei am Mittwoch gegen 06.30 Uhr tot in seiner Zelle gefunden worden.
Der Untersuchungshäftling müsse in der Nacht zuvor verstorben sein. Die Umstände des Todesfalls seien zwar "noch nicht restlos geklärt"; die Einwirkung von Dritten könne aber ausgeschlossen werden.
Brisante Daten
Die Affäre um die Steuerdaten-CD war Ende Januar aufgeflogen. Zum Schrecken der Schweizer Behörden und der hiesigen Banken hatte sich Deutschland entschieden, den Datenträger anzukaufen. Der Preis betrug angeblich 2,5 Millionen Euro. Weitere CDs wurden später den deutschen Behörden angeboten, zum Teil mit Erfolg.

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.