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ThyssenKrupp stösst Edelstahlsparte an Finnen ab

Dieser Inhalt wurde am 31. Januar 2012 - 15:37 publiziert
(Keystone-SDA)

ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger holt mit dem Verkauf der schwächelnden Edelstahlsparte an den finnischen Rivalen Outokumpu zum Befreiungsschlag aus. Die beiden Unternehmen brachten das milliardenschwere Geschäft in der Nacht zum Dienstag unter Dach und Fach.

Mit einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und der Sicherung der deutschen Standorte für vier Jahre vermieden sie einen schweren Konflikt mit der mächtigen Arbeitnehmervertreterin IG Metall. Hiesinger kann nun die Schulden des Konzerns senken und erhält zudem Mittel für Investitionen in Wachstumsgeschäfte wie die Technologiesparte.

Die ThyssenKrupp-Edelstahltochter Inoxum wird bei dem Deal mit 2,7 Mrd. Euro bewertet. Eine Milliarde Euro zahlt Outokumpu nach eigenen Angaben in bar an ThyssenKrupp. Zudem übernehmen die Finnen Verbindlichkeiten von Inoxum in Höhe von 422 Mio. Euro.

Ganz verabschiedet sich ThyssenKrupp allerdings nicht aus dem Edelstahlgeschäft: Die Deutschen erhalten als weitere Komponente ein Paket von 29,9 Prozent der Anteile an dem finnischen Konzern, der mit der Eingliederung von Inoxum zum grössten Edelstahlproduzenten Europas aufsteigt.

Durch den Zusammenschluss kommt die lange erwartete Konsolidierung der Edelstahlbranche in Gang: Inoxum und Outokumpu kommen rein rechnerisch auf einen gemeinsamen Umsatz von über zehn Milliarden Euro und rund 19'000 Beschäftigte.

Der Deal muss noch von den Kartellbehörden freigegeben werden. Eine breite Zustimmung im Aufsichtsrat für Hiesingers Verkaufspläne am Nachmittag galt als sicher. Die Arbeitnehmervertreter hatten gedroht, ohne Zugeständnisse der Unternehmen die Verkaufspläne in dem Kontrollgremium abzulehnen. Auch der Verwaltungsrat von Outokumpu wollte sich am Nachmittag mit dem Deal befassen.

Outokumpu kündigte an, bis zu 850 Jobs in Deutschland zu streichen. ThyssenKrupp habe sich aber bereit erklärt, bis zu 600 Mitarbeitern andere Jobs im Konzern anzubieten. "Für die Mitarbeiter soll es sozialverträgliche Lösungen geben", sagte ein ThyssenKrupp-Sprecher.

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