Teure "Schönheits-OP" für antike Statuen in Berlusconis Palast
Rom - Silvio Berlusconi, schönheitsoperierter italienischer Regierungschef, erträgt offenbar auch keine antiken Statuen mit Schönheitsfehlern. Eine Venus in seinem Regierungssitz hat wieder beide Hände zur Verfügung und Mars neben ihr auch seinen verlorenen Penis.
Die kostspieligen "Operationen" an den Kulturgütern sorgen nun in Rom für Ärger. Die linke Zeitung "La Repubblica" hatte am Donnerstag berichtet und mit Fotos belegt, dass an der Marmorgruppe aus dem Jahr 175 nach Christus "verbotene Korrekturen" vorgenommen worden seien. Die Skulpturen stehen im Palazzo Chigi, dem Regierungssitz. Die Veränderungen hätten 70'000 Euro gekostet.
Verantwortlich dafür sei Kulturminister Sandro Bondi, "der sich den Kapriolen und Manien des Regierungschefs gebeugt hat", kritisiert die Opposition. In Anspielung auf das geglättete Äussere des Ministerpräsidenten fügt die grösste Oppositionspartei PD (Demokratische Partei) ironisch noch an: Bei diesem "Lifting" sei es jedoch um Denkmäler gegangen, "die sich im Gegensatz zu anderen nie über den Zahn der Zeit beklagt haben."