Tessiner Regierung fordert Notfall-Plan für Autobahn A2
Lugano - Die Tessiner Kantonsregierung fordert ein Notfall-Management für die Autobahn A2 zwischen Lugano und Chiasso. Damit soll verhindert werden, dass es bei Unfällen auf der vielbefahrenen Transitachse zu einem Verkehrskollaps kommt.
Die Unannehmlichkeiten für die Automobilisten hätten in letzter Zeit in besorgniserregendem Mass zugenommen, schreibt die Tessiner Regierung in einem Communiqué.
Sie will nun zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), das für den Betrieb der Nationalstrassen zuständig ist, das Unfall-Management verbessern. Entsprechende Lösungen sollen nach einem Treffen mit den Vertretern des ASTRA präsentiert werden.
An Ideen mangelt es im Tessin nicht. Lega-Präsident Giuliano Bignasca beispielsweise schlägt vor, dass die Autobahn A2 im Sottoceneri während den Pendlerzeiten für den Schwerverkehr gesperrt wird.
Am Morgen und am frühen Abend solle jeweils eine Rote Phase verhängt werden, forderte Bignasca am Sonntag im Parteiblatt "il Mattino della domenica".
Vertreter der bürgerlichen Parteien wiederum haben vor einiger Zeit die Schaffung eines Pikett-Dienstes angeregt, der bei Unfällen mit Blechschäden die Autobahn rasch räumt.
Kleine Unfälle, grosse WirkungDer bisher letzte Verkehrskollaps im Südtessin wurde am Dienstagmorgen registriert. In Bioggio bei Lugano verlor eine 25-jährige Grenzgängerin aus Italien kurz vor 7 Uhr die Kontrolle über ihr Fahrzeug, wie die Tessiner Polizei mitteilte.
Sie zog sich dabei keine Verletzungen zu. Der Unfall führte aber zu einem Rückstau bis weit ins Mendrisiotto. Für viele Pendler handelte es sich um ein Déjà-Vu-Erlebnis.
Denn bereits am vergangenen Mittwoch hatte in Bissone am Luganersee ab 8.30 Uhr ein umgekippter slowakischer Lastwagen die Autobahn Richtung Norden blockiert.
Die Behörden leiteten den Verkehr auf die Kantonsstrasse um. Sie benötigten drei Stunden, um den Lastwagen zu bergen. Im Südzipfel der Schweiz kam der Verkehr deswegen fast vollständig zum Erliegen.