Tausende Abtreibungsgegner gehen in Spanien auf die Strasse
Viele tausend Menschen haben am Samstag in mehreren Städten Spaniens für ein Abtreibungsverbot demonstriert. Die zentrale Kundgebung fand unter dem Motto "Ja zum Leben" in Madrid statt. Dort gingen nach Angaben der Veranstalter 160'000 Menschen auf die Strasse. Die Polizei nannte keine Zahlen.
Die Teilnehmer forderten die sozialistische Regierung auf, die vor einem Jahr vom Parlament verabschiedete Reform des Abtreibungsrechts rückgängig zu machen. Die Demonstranten wandten sich auch gegen Sterbehilfe und Embryonenforschung. Zu dem Protest hatten rund 300 konservative und kirchliche Organisationen aufgerufen.
Die 2010 verabschiedete Reform hat die bis dahin geltende Indikationslösung durch eine Fristenregelung ersetzt. Danach bleiben Schwangerschaftsabbrüche in Spanien bis zur 14. Woche und in Ausnahmefällen bis zur 22. Woche straffrei.
Nach der früheren Gesetzgebung aus dem Jahre 1985 waren Abtreibungen in Spanien grundsätzlich verboten. Nur in Ausnahmefällen waren sie zugelassen, wie nach Vergewaltigungen, bei Missbildungen des Fötus oder bei Gefahren für die physische oder psychische Gesundheit der Schwangeren.