Tausend französische Steuerflüchtlinge zeigen sich selbst an
Paris - In den vergangenen Monaten haben rund tausend französische Steuerflüchtlinge die Möglichkeit einer Selbstanzeige genutzt, um einer drohenden Strafverfolgung zu entgehen. Die Arbeitsgruppe nehme noch bis Ende Monat Eigenanzeigen an, sagten Mitarbeiter von Haushaltsminister Eric Woerth.
"Danach gehen wir zur Steuerfahndung über", hiess es. Seit Gründung der Arbeitsgruppe im April informierten sich insgesamt 2500 bis 3000 Franzosen, die ihr Geld am Fiskus vorbei im Ausland angelegt haben, über eine mögliche Selbstanzeige.
Die Regierung handelt mit den anonymen Steuerflüchtlingen zunächst aus, wieviel Zinsen und Geldstrafe sie für die Hinterziehungen zahlen müssten. Wenn die Betroffenen damit einverstanden sind, können sie sich zu erkennen geben. Dann müssen sie ihre Steuerschulden bezahlen, werden aber nicht angezeigt.
Um Steuerflüchtlingen ab Januar besser auf die Spur zu kommen, lege das Ministerium derzeit eine Datenbank an, in der sämtliche Informationen zu Auslandskonten gesammelt würden, sagten die Ministeriumsmitarbeiter.
Sie werde den Steuerfahndern als Grundlage dienen. Woerth hatte im August gesagt, er habe eine Liste mit 3000 Namen von Franzosen, die insgesamt drei Milliarden Euro allein in der Schweiz angelegt hätten. Bei einem Teil bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung.