Taliban schiessen US-Helikopter mit 38 Insassen in Afghanistan ab
Beim Absturz eines US-Helikopters während eines Gefechts mit Taliban-Kämpfern in Afghanistan sind 31 US-Soldaten und sieben afghanische Soldaten getötet worden. Gemäss den afghanischen Behörden schossen Taliban-Kämpfer den US-Transporthelikopter ab.
Ein Sprecher der NATO-Truppe ISAF bestätigte nur den Absturz des Helikopters. Der Vorfall werde geprüft, sagte der Sprecher. Es gebe aber Berichte über "Aktivitäten des Feindes" in der Region.
Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Helikopter habe vom Dach des Hauses eines Taliban-Anführers starten wollen. Zuvor sei der Helikopter während eines Feuergefechts dort gelandet.
Schwerster Verlust
Afghanistans Staatschef Hamid Karsai habe US-Präsident Barack Obama sein Bedauern über den Tod von 31 Soldaten der US-Spezialkräfte in der östlichen Provinz Wardak zum Ausdruck gebracht, teilte sein Büro in Kabul mit.
Bei dem Absturz kamen auch sieben afghanische Soldaten ums Leben, gemäss dem Verteidigungsministerium ebenfalls Mitglieder einer Spezialeinheit.
Der Heli-Abschuss ist der schwerste Einzelverlust der ausländischen Truppen in Afghanistan seit ihrem Einmarsch 2001. Von den derzeit rund 140'000 ausländischen Soldaten in Afghanistan gehören etwa 100'000 der US-Armee an.
Ihren bislang schwersten Verlust erlitten die ausländischen Truppen in Afghanistan Ende Juni 2005, als in der östlichen Provinz Kunar 16 US-Soldaten bei dem Abschuss eines Chinook-Helikopters durch eine Rakete der Taliban starben.
Tote bei NATO-Angriff
Bei einem NATO-Luftangriff im Süden Afghanistans kamen nach Behördenangaben unterdessen bis zu acht Zivilisten ums Leben. Wie der Gouverneur des Bezirks Nad Ali in der Unruheprovinz Helmand, Schadi Chan, mitteilte, hatten Taliban-Kämpfer am Freitag eine NATO-Patrouille angegriffen.
Daraufhin hätten NATO-Flugzeuge das Wohnhaus eines Vorbeters einer örtlichen Moschee angegriffen. Der Imam, seine Frau und sechs ihrer Kinder seien getötet worden.
Ein ISAF-Sprecher bestätigte den Taliban-Angriff auf eine NATO-Patrouille in Nad Ali und einen Luftangriff auf "Stellungen von Aufständischen".
Kurz nach dem Einsatz habe die ISAF erfahren, dass in dem Haus Zivilisten "gefangengehalten" worden sein. Der Vorfall werde zusammen mit örtlichen Stammesältesten untersucht. Afghanistans Präsident Karsai hat den Tod von Zivilisten bei den Einsätzen der NATO immer wieder verurteilt.