Studie zeigt: Autofahrer können nicht richtig bremsen
Bern - Die meisten Auffahrunfälle könnten vermieden werden, wenn Autofahrer genügend stark aufs Bremspedal treten würden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die mehr als 600 Kollisionen ausgewertet hat.
62 Prozent der untersuchten Auffahrunfälle hätten mit einer Vollbremsung verhindert werden können, teilte die Versicherung AXA Winterthur am Sonntag mit. In all diesen Fällen hätten die Lenkerinnen und Lenker zwar gebremst - aber nicht stark genug.
Das Problem des zaghaften Bremsens sei offenbar grösser als bisher angenommen, bilanzierte die Versicherung. Ihren eigenen Angaben zufolge handelt es sich bei der Studie um die erste Untersuchung, bei der die Bremskräfte vor dem Unfall aufgrund objektiver Messdaten erfasst wurden.
Möglich geworden sind diese Auswertungen durch den Einbau von Crash Recordern. Da diese Geräte bisher nur in Autos von Junglenkern eingebaut wurden, zeigt die Studie lediglich, dass Junge zaghaft bremsen. Ob auch erfahrene Lenker zu wenig entschlossen aufs Bremspedal stehen, konnte nicht erhoben werden.
Die Versicherung rät Autofahrerinnen und -fahrern, geeignete Schuhe zu tragen und im Zweifelsfall lieber zu stark als zu schwach zu bremsen - vor allem, wenn sie einen Wagen mit ABS fahren. Zudem empfiehlt sie, in einem Training die Vollbremsung zu üben.