Strecke Olten-Basel nach Zugunglück wieder geöffnet
Die SBB-Strecke zwischen Olten SO und Basel ist seit Freitagnachmittag für den Bahnverkehr wieder offen. Nach der Kollision zweier Regionalzüge beim Bahnhof Olten war die Strecke für über 20 Stunden unterbrochen. Spezialisten klären die Ursache der Zugkollision ab.
Um 15 Uhr wurde ein Gleis freigegeben. So konnten die Fernverkehrszüge zwischen Olten und Basel wieder weitgehend nach Fahrplan verkehren. Seit Donnerstag um 18 Uhr war der Streckenabschnitt von Olten zum Hauensteintunnel für den Bahnverkehr vollständig unterbrochen gewesen.
Die Züge mussten weiträumig umgeleitet oder vorzeitig gewendet werden. Es gab auch Zugausfälle. Die Reisezeit der Passagiere verlängerte sich. Die SBB setzte nach eigenen Angaben rund 100 Kundenbetreuer ein; 1800 Personen riefen die SBB-Hotline an.
Beim grössten Eisenbahnknotenpunkt der Schweiz waren am Donnerstag kurz vor 18 Uhr zwei S-Bahn-Züge seitlich kollidiert. Die Züge waren von Basel beziehungsweise von Sissach BL nach Olten unterwegs.
Die Kollision ereignete sich bei einer Einfahrweiche. Der S-Bahn-Zug aus Basel war von der Wucht der seitlichen Kollision aus den Schienen gedrängt worden. Der Zug aus Sissach entgleiste teilweise.
Die Aufräumarbeiten liefen seit den Nachtstunden auf Hochtouren. Im Einsatz standen auch zwei Kräne für die Bergung der entgleisten Wagen.
Verletzte nicht mehr im Spital
Bei der Kollision waren zwei Personen leicht verletzt worden, darunter einer der Lokführer. Der verletzte Passagier konnte das Spital bereits am Donnerstag, der Lokführer am Freitag verlassen. In beiden Zügen befanden sich 28 Personen.
Die Höhe des Sachschadens an Rollmaterial, Schienen, Stromleitungen sowie an Kabelschächten steht noch nicht fest.
Signaltechnik nicht auf neuestem Stand
Spezialisten der Unabhängigen Untersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) des Bundes und die Solothurner Staatsanwaltschaft klären derzeit die Ursache der Kollision ab.
Die Signaltechnik beim Unfallort in Olten sei nicht auf dem neusten Stand, sagte UUS-Leiter Walter Kobelt am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es sei jedoch nicht sicher, ob ein anderes System die Kollision verhindert hätte.
Das Sicherungssystem in Olten sei "absolut regelkonform", sagte SBB-Mediensprecher Pallecchi.