Sonova übernimmt in den USA Insound Medical
Stäfa ZH - Der Hörgeräte-Hersteller Sonova setzt seine Einkaufstour fort: Er übernimmt in den USA die Medizinaltechnik-Firma InSound Medical. Diese vertreibt das erste Hörsystem, welches von aussen vollkommen unsichtbar ist und dauerhaft tief im Gehörgang platziert wird.
Der Gesamtpreis der Transaktion setze sich aus einer fixen Zahlung von 75 Mio. Dollar sowie erfolgsabhängigen Zusatzzahlungen zusammen, teilte Sonova mit. Die kalifornische Firma erwirtschaftete 2009 lediglich einen Umsatz von rund 5 Mio. Dollar.
Sonova sieht ein signifikantes Umsatzpotenzial, ohne genaue Zahlen zu nennen. Auch gebe es "erhebliche Möglichkeiten" zur Weiterentwicklung des unsichtbaren Hörsystems "Lyric" und zur Verbesserung der operativen Kostenstruktur.
Sonova wolle mit Lyric Menschen mit leichtem bis mittlerem Hörverlust erreichen, die sich hauptsächlich aus ästhetischen Gründen bisher nicht für ein konventionelles Hörsystem entscheiden konnten. "Das Wachstumspotenzial in diesem Segment ist gross", wird Sonova-Konzernchef Valentin Chapero in der Meldung zitiert.
Allein in den USA gebe es 36 Millionen Menschen mit leichtem bis mittlerem Hörverlust, die noch kein Hörsystem tragen. Diesen potenziellen Neukunden könne Sonova mit dem Lyric-Hörsystem jetzt eine Lösung bieten.
Bereits im November hatte Sonova ebenfalls in den USA die Firma Advanced Bionics übernommen. Für das auf Innenenohr-Implantate spezialisierte Unternehmen greift Sonova tief in die Tasche: Das Stäfner Unternehmen zahlt 489 Mio. Dollar.
Die Transaktion wurde am Montag abgeschlossen. Mit der Übernahme will Sonova zum führenden Anbieter für medizinische Hörhilfen werden. Für InSound Medical liegen die nötigen Übernahmegenehmigungen der Behörden bereits vor.