Sieben Anträge zum Schutz der Haie erleiden Schiffbruch
Doha - Rückschlag für den Haischutz: Die Flossen des Hammerhais und des Weissspitzen-Hochseehais dürfen weiter unkontrolliert gehandelt werden. Die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES lehnten in Doha die Anträge auf Handelsbeschränkungen ab.
Die USA und der Pazifikstaat Palau hatten die Handelsbeschränkungen ab dem Jahr 2012 gefordert. Insgesamt erlitten an der CITES-Konferenz im Emirat Katar sieben Anträge zum Schutz der Raubfische Schiffbruch, wie die Umweltschutzorganisation Pro Wildlife mitteilte.
Die Heringshaie seien die einzigen Gewinner des Tages, schreibt Pro Wildlife weiter: Die Haiart erhielt genug Stimmen für verbesserte Schutzbestimmungen.
Der Schutz der Haie sei am Widerstand der Fischereinationen gescheitert, hiess es auf dem Blog des Bundesamts für Veterinärwesen (BVET). Die Schweiz hatte für die Handelsbeschränkungen gestimmt.
Die Haie werden von den Fischereiflotten quer durch alle Weltmeere gejagt. Die Fischer interessieren sich vor allem für ihre Flossen, die in der chinesischen Küche als Zutat für die berühmte Haifischflossensuppe begehrt sind.
Aus Sicht der Tierschützer ist die Entscheidung der CITES-Staaten eine Kapitulation vor der Fischereiindustrie, die selbst vom Aussterben bedrohte Arten ohne Rücksicht und Skrupel jage. Ihren Schätzungen zufolge schrumpften beispielsweise im Nordwestatlantik die Bestände des Bogenstirn-Hammerhais binnen 24 Jahren um 89 Prozent.
Vor allem Japan machte sich in Doha gegen einen besseren Schutz für die Haie stark, unterstützt von Indonesien und China. Am Widerstand Japans waren in der vergangenen Woche bereits Handelsbeschränkungen für den Roten Thunfisch und bedrohte Korallenarten gescheitert.