Shell stopft Ölleck an beschädigter Plattform in der Nordsee
Das Ölleck an der beschädigten Shell-Plattform in der Nordsee ist gestopft. Taucher hätten ein Ventil an einer kaputten Leitung geschlossen, aus dem in den vergangenen Tagen Öl ausgetreten sei, teilte der britisch-niederländische Konzern am Freitag mit.
Dies sei ein wichtiger Fortschritt, allerdings müsse die Situation nun zunächst beobachtet werden, hiess es. Der nächste Schritt sei, das verbleibende Öl aus der beschädigten Leitung herauszubekommen. Das werde Zeit kosten. Man hoffe, dass dabei kein weiteres Öl ins Meer fliesse, sagte ein Shell-Sprecher.
Das Ende der Operation sei noch keinesfalls erreicht, sagte Hugh Shaw vom britischen Ministerium für Energie und Klimaschutz. Nun sei intensiv und über einen längeren Zeitraum zu beobachten, ob das Leck tatsächlich dicht bleibe. Das werde sowohl aus der Luft als auch unter Wasser geprüft.
Das erste Loch an einer Leitung unter der Plattform "Gannet Alpha" war bereits vorvergangenen Mittwoch entdeckt worden. Der Fall, der der schlimmste seiner Art in Grossbritannien seit 10 Jahren ist, war aber erst am Wochenende bekanntgeworden. Umweltschützer hatten Shell fehlende Transparenz vorgeworfen.
Shell droht Untersuchung
Nachdem das erste Leck geschlossen worden war, hatte sich das Öl Anfang der Woche einen neuen Weg gesucht. Insgesamt sind gemäss Shell mehr als 200 Tonnen in die Nordsee geflossen. Nach derzeitigem Informationsstand gebe es kein weiteres Leck, hiess es.
Die britischen Behörden gehen davon aus, dass der Ölteppich, der nach dem Unfall auf der Nordsee treibt, nicht die Küste erreichen wird. Es werde erwartet, dass er sich von selber auflöse. Shell muss sich nach Informationen aus dem Ministerium auf eine Untersuchung einstellen, sobald die Unfallfolgen bewältigt sind.
Der Ölfilm bedeckte am Freitag nach Angaben von Shell eine Fläche von 6,7 Quadratkilometern. Man halte Chemikalien bereit, um das Öl im Notfall mit deren Hilfe aufzulösen, hiess es von Shell.
In der defekten Leitung könnten nach Angaben des Konzerns noch mehr als 600 Tonnen Öl liegen. Sie werde mit Hilfe von Betonplatten am Boden gehalten, nachdem sie sich davon gelöst hatte, hiess es.