Schweiz setzt auf gesunde Tiere als Produkte-Qualitätsmerkmal
Bern - Die Schweiz wappnet sich für die Bekämpfung von Tierseuchen und die Vorbeugung von Tierkrankheiten. Sie hat eine neue nationale Tiergesundheitsstrategie, die vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) und den Kantonstierärzten vorgestellt wurde.
Die "Tiergesundheitsstrategie Schweiz 2010+" setzt auf Prävention, Krisenvorsorge, Seuchenbekämpfung, internationale Zusammenarbeit und Forschung. Vorgeschlagen werden Massnahmen wie Datenbanken von Impfstoffen, regelmässige Seuchenübungen, zentrale Anlaufstellen und eine nationale Tierseuchenkasse, wie das BVET mitteilte.
"Wir wollen nicht einfach ein gutes Gesundheitsniveau unserer Tiere, wir wollen international führend sein und das auch bleiben", wurde Landwirtschaftsministerin Doris Leuthard in einem Communiqué zitiert. In zunehmend offenen Märkten seien gesunde Tiere ein zentrales Qualitätsmerkmal von schweizerischen Produkten.
Ein erster Schritt zur Umsetzung der Strategie wurde laut BVET am Dienstag in Bern getan: Die Schweiz unterstützt während drei Jahren Veterinärdienste in Entwicklungs- und Schwellenländern mit jährlich 200'000 Franken. Das Geld geht an den "Animal Health and Welfare Fund" der Welt-Tiergesundheitsorganisation OIE.
OIE-Direktor Bernard Vallat sprach von einer beschleunigten Ausbreitung von Tierseuchen. Gründe seien eine schlechte tiermedizinische Versorgung in zahlreichen Ländern, der steigende Konsum von Fleisch, Milch und Eiern, der zunehmende weltweite Handel und der Klimawandel.
Ebenfalls der Strategie entspricht die Revision des Tierseuchengesetzes. Deren Ziel ist laut BVET, die Vorbeugung von Seuchen im Inland zu verbessern. Eine Vernehmlassung dazu ist im Frühjahr geplant.