Schwangere in Spanien hoffen auf Geburt noch in diesem Jahr
Madrid - Unzählige Hochschwangere in Spanien hoffen auf eine Geburt noch in diesem Jahr. Weil es die bisherige Kinderprämie von 2500 Euro pro Baby ab Samstag nicht mehr gibt, drängen einige ihre Ärzte gar zu einer vorzeitigen Geburtseinleitung oder einem Kaiserschnitt.
"Ich kenne einige Kollegen, die derartige Anfragen bekommen haben", sagte der Gynäkologe Francisco Campillo am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Denn wer sein Kind bis Freitag um Mitternacht zur Welt bringt, bekommt die 2500 Euro. Eine Minute später ist der Geldsegen dann gestrichen. Die Regierung hat die Prämie im Rahmen ihres massiven Sparprogramms abgeschafft.
Auch in einschlägigen Internetforen ging es viel um die Frist. "Wenn ich könnte, würde ich meine Geburt vorziehen", schrieb eine Nutzerin. "Einige Promis haben es ja auch aus professionellen Gründen gemacht und niemand hat sie kritisiert."
In den Foren wurden zudem mehr oder weniger seriöse Ratschläge zur Beschleunigung der Wehen ausgetauscht, beispielsweise das Trinken von Himbeertee oder Treppensteigen.
Eingeführt worden war die Kinderprämie im Juli 2007 von der sozialistischen Regierung, die damit die Geburtenrate erhöhen wollte. Angesichts der massiven Sparzwänge im Land wird sie aber ab 2011 nicht mehr gezahlt.