Sarasin-Datendieb wegen angeblicher Drohung kurzzeitig verhaftet
Der ehemalige IT-Mitarbeiter der Bank Sarasin, der die Affäre Hildebrand ins Rollen gebracht hatte, ist am Dienstagnachmittag im Thurgau verhaftet worden. Grund dafür war eine angebliche Drohung. Nach der Befragung wurde der Mann am späteren Abend wieder auf freien Fuss gesetzt.
Die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich habe am Dienstag erfahren, dass der ehemalige Mitarbeiter der Bank Sarasin am gleichen Tag möglicherweise eine schwere Drohung ausgesprochen habe, teilte die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Wem diese Drohung galt und in welcher Form sie erfolgt sein soll, gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt.
Valentin Landmann, Rechtsanwalt des Thurgauer Rechtsanwalts und SVP-Kantonsrats Hermann Lei, sagte es habe sich um eine Drohung gegen seinen Mandanten gehandelt. Über den konkreten Text oder Inhalt wisse er nichts, sagte er gegenüber dem Zürcher Sender Radio 24.
Laut Oberstaatsanwalt Andreas Eckert war es eine Verhaftung zur Einvernehmung. Der Anwalt des IT-Mitarbeiters, Stefan Flachsmann, sagte: "Es handelt sich um ein Missverständnis." Weitere Angaben machte er nicht.
Der Anwalt von Nationalrat Christoph Blocher war nicht über den Vorgang und dessen Hintergrund informiert, wie er auf Anfrage sagte.
Der IT-Mitarbeiter hatte Daten über die Devisengeschäfte des ehemaligen Nationalbankpräsidenten an Hermann Lei übergeben. Nationalrat Christoph Blocher informierte dann die damalige Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey über die Finanzgeschäfte. In der Folge trat Hildebrand im Januar zurück.