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Rückversicherungsbranche leidet unter den tiefen Zinsen

Dieser Inhalt wurde am 12. September 2011 - 16:07 publiziert
(Keystone-SDA)

Das tiefe Zinsniveau belastet das Rückversicherungsgeschäft gemäss Swiss Re stärker als die jüngsten Naturkatastrophen wie die Erdbeben in Japan und Neuseeland. Die Ertragskraft der Versicherungsbranche droht laut dem Branchenschwergewicht wegen der anhaltenden Tiefzinsphase nachzulassen.

"Die tiefen Zinsen waren der grösste Schock der letzten drei Jahre", sagte Brian Gray, Risikoverantwortlicher bei Swiss Re, anlässlich des jährlichen Branchenkongresses "Les Rendez-Vous de Septembre" in Monte Carlo am Montag. "Sie waren weit bedeutender als die Naturkatastrophen von 2010 und 2011."

Gray rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Tiefzinsphase und pocht auf effizienteres Wirtschaften: Die Versicherer müssten das Problem kompensieren, indem sie das Verhältnis von Schadenleistungen und Kosten im Verhältnis zu den Prämieneinnahmen (die "Combined Ratio") deutlich senkten.

Swiss Re erwartet dagegen weiterhin, dass sich die Prämien im Rückversicherungsgeschäft erhöhen werden. Nach den Erdbebenkatastrophen in Neuseeland im Februar und Japan im März sowie wegen der Fluten in Australien um den Jahreswechsel habe der Markt höhere Preise für Risikoschutz zugelassen.

Am Branchentreffen in Monte Carlo sondieren Rückversicherer und ihre Grosskunden, also die Versicherungsgesellschaften, die Konditionen für die Erneuerung ihrer Verträge. Die Preise werden dabei von Angebot und Nachfrage, aber auch vom Schadenaufkommen bestimmt. 2011 gilt schon jetzt mit Kosten von 60 bis 70 Mrd. Dollar als eines der Jahre mit der höchsten Schadenlast.

Höhere Prämien wegen Naturkatastrophen

Im Naturkatastrophengeschäft sei im April und im Juli ein Anstieg der Prämien verzeichnet worden, teilte Swiss Re mit. "Eine breite Wende im Markt steht aber noch bevor", sagte Swiss-Re-Chef Stefan Lippe in Monte Carlo. Der Konzern erwartet diess auf eher bescheidenem Niveau über die nächsten 3 bis 15 Monate.

Wegen der Schuldenkrise sei es im Moment schwierig, ausreichend Kapitalerträge zu erzielen, sagte Hannover-Rück-Chef Ulrich Wallin. Daher müssten die Rückversicherer im eigentlichen Geschäft Geld verdienen, satt mit Niedrigtarifen Marktanteile zu erobern.

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