Regenfälle lösen in Südkorea tödliche Erdrutsche aus
Nach heftigen Regenfällen sind in Südkorea bei Erdrutschen und Überschwemmungen mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Behördenangaben zufolge wurden am Mittwoch landesweit zehn Menschen vermisst.
Unter den Toten waren zehn Studenten, die im Ort Chuncheon im Norden des Landes Freiwilligendienst leisteten und in ihrer Unterkunft verschüttet wurden. Das teilte die Feuerwehr des 110 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Ortes mit.
Drei weitere Menschen kamen in Chuncheon um, 24 Menschen wurden verletzt. Etwa 500 Helfer waren im Einsatz, um Verschüttete zu bergen. Mehrere Gebäude wurden zerstört. Teilweise seien die Gebäude von den Lawinen regelrecht davongetragen worden, wie Augenzeugen berichteten.
In Seoul kamen 16 Menschen ums Leben, nachdem eine Schlammlawine Häuser am Fuss eines Berges verschüttete. Drei Menschen wurden getötet, nachdem ein Fluss südlich von Seoul über die Ufer trat. Hunderte Menschen mussten wegen den schlimmsten Überschwemmungen in Südkorea seit Jahrzehnten ihre Häuser verlassen.
Notstand in Seoul
Die Polizei rief in Seoul den Notstand aus. Mehr als 4000 Beamte wurden mobilisiert, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Durch die starken Regenfälle wurden Strassen überschwemmt, U-Bahnstationen und Unterführungen unterspült.
Medienberichten zufolge fielen mehr als 150 Ampeln aus, wodurch es zu einem Verkehrschaos kam. In einigen Gegenden gab es zudem keinen Handy-Empfang mehr. Landesweit wurden 37 Hauptstrassen durch Überflutungen oder Schlammlawinen blockiert, davon allein 23 in Seoul, wo zudem 700 Häuser überschwemmt wurden.
Im Fernsehen waren die überschwemmten Strassen zu sehen, aus denen zum Teil nur noch die Dächer der Autos herausragten. Auf den Internetseiten sozialer Netzwerke wurden Fotos gepostet, auf denen Autofahrer zu sehen waren, die sich wegen des steigenden Wassers auf ihre Autodächer retteten.
Keine Wetterbesserung in Sicht
In Südkorea gehen seit Wochenbeginn schwere Regenfälle nieder. In Seoul fiel seit Dienstagnachmittag 400 Millimeter Niederschlag, in Chuncheon in den vergangenen zwei Tagen 250 Millimeter.
Die Meteorologen rechnen mit weiteren 250 Millimeter Niederschlag im Norden des Landes bis zum Freitag, darunter auch in der Hauptstadt. Auf Fernsehbilder waren Rettungskräfte zu sehen, die an Berghängen gestrandete Wanderer bargen.