Räte fordern die Ausmerzung von Masern in der Schweiz
Bern - Die Masern sollen in der Schweiz bis Ende 2010 ausgemerzt werden, wie dies die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Der Nationalrat hat eine entsprechende Motion des Ständerates oppositionslos überwiesen.
Die Mehrheit der Gesundheitskommission (SGK) unterstützte das Anliegen. Ein wichtiger Schritt sei, die Durchimpfrate zu erhöhen. Ein Ja bedeute aber keinen Impfzwang. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe Massnahmen vorgeschlagen, sagte Sprecherin Silvia Schenker (SP/BS).
Der Bundesrat unterstützt das Anliegen. Das BAG arbeite an einer nationalen Strategie, berichtete Gesundheitsminister Didier Burkhalter. Wegen der Grippe-Pandemie könne sie aber nicht wie angekündigt Ende Jahr vorgelegt werden. Erste Massnahmen würden 2010 so rasch wie möglich umgesetzt.
Die Schweiz hat gerade eine Masern-Epidemie hinter sich. Nach Angaben von Ignazio Cassis (FDP/TI) wurden dem BAG zwischen November 2006 und vergangenem Juni über 4000 Masernfälle gemeldet. Die WHO habe die Impfmüdigkeit in der Schweiz kritisiert. Masern seien keine harmlose Kinderkrankheit.
Die Motion stammte von Ständerat Felix Gutzwiller (FDP/ZH) und Präventivmediziner. Er hatte die Masern als eliminierbar bezeichnet. Finnland, Ungarn, Tschechien und Portugal hätten das von der WHO gesetzte Ziel bereits umgesetzt. In Nord-, Zentral- und Südamerika sowie in Australien zirkuliere das Virus nicht.