Qantas leitet rechtliche Schritte gegen Rolls Royce ein
Sidney - Nach dem schweren Triebwerksschaden beim Super- Airbus A380 droht die australische Fluggesellschaft Qantas, den britischen Turbinenhersteller Rolls-Royce zu verklagen. Qantas leitete am Donnerstag nach eigenen Angaben rechtliche Schritte beim Bundesgericht in Sydney ein.
Falls eine Einigung mit Rolls-Royce nicht zustande komme, sei eine Klage möglich. Australische Experten für Flugsicherheit hatten zuvor ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem bei Triebwerken einiger A380-Jets festgestellt und vor einem möglichen Baufehler gewarnt.
Die Experten hatten die betreffenden Trent-900-Triebwerke von Rolls-Royce näher unter die Lupe genommen, nachdem ein solches Triebwerk an einem Qantas-Airbus Anfang November in Brand geraten war. Kurz nach einem Zwischenstopp in Singapur war eine Qantas-A380 deshalb zu einer dramatischen Notlandung gezwungen.
Zerborstene Teile der Triebwerksabdeckung beschädigten auch die Tragfläche. Alle 440 Passagiere konnten das Flugzeug sicher verlassen. Die australische Airline und auch andere Fluggesellschaften liessen ihre A380-Jets mit den Trent-Triebwerken daraufhin vorübergehend am Boden.
Weitere Sicherheitstests
Die Inspektoren der Australischen Verkehrssicherheitsbehörde ATSB erklärten in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht, der gefundene Defekt könne "zu Brüchen aus Materialermüdung sowie Öllecks und anschliessenden Ölbränden" in den Triebwerken führen. Die ATSB kündigte an, weitere Sicherheitstests an den A380-Flugzeugen mit den betreffenden Trent-900-Triebwerken durchzuführen.
Am Wochenende hatte Qantas erstmals wieder einen ihrer sechs Riesenflieger in die Luft steigen lassen. Zuvor hatte Konzernchef Alan Joyce angekündigt, dass in der Flotte 16 Triebwerke ausgetauscht würden. Die Triebwerksprobleme haben Qantas bereits Millionen Dollar gekostet. Weltweit müssten etwa 40 Antriebe des betreffenden Typs ersetzt werden, hiess es unlängst.