Proteste in Argentinien nach Totem bei Strassenschlacht
Buenos Aires - Der Tod eines jungen Mannes bei einer Strassenschlacht zwischen rivalisierenden Bahnarbeitern hat am Donnerstag in Argentinien Proteste, Demonstrationen und Streiks ausgelöst. Der 23-jährige Mariano Ferreyra war am Vortag bei einer Kundgebung von Unbekannten erschossen worden.
Er hatte im Süden der Hauptstadt Buenos Aires an einem Protest von arbeitsrechtlich schlechter gestellten und zudem entlassenen Bahnarbeitern teilgenommen. Die Demonstranten wurden dann von Mitgliedern der offiziellen Bahnarbeitergewerkschaft UF angegriffen. Sie vertritt Arbeiter, die für weniger Arbeit mehr Lohn erhalten.
Dabei eröffnete mindestens ein Mann in Zivil Augenzeugen zufolge das Feuer auf die bereits abziehenden Demonstranten. Ferreyra wurde tödlich getroffen, und mindestens drei weitere Menschen erlitten Schussverletzungen.
Eine Frau lag mit einem Kopfschuss auf der Intensivstation. Die Polizei wurde von der Staatsanwaltschaft von den Ermittlungen vorerst ausgeschlossen, da ihre Rolle bei dem Angriff auf die Demonstranten unklar sei.
Aus Protest gegen die tödlichen Schüsse rief der kleinere Gewerkschaftsverband CTA zu einem landesweiten Streik auf. Betroffen waren vor allem Schulen und Universitäten sowie einige der privaten Vorortbahnen und die U-Bahn in Buenos Aires. Demonstranten blockierten zeitweise auch wichtige Strassen.
Die Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner verurteilte die Gewalt und sprach von einer "Mafia der Mörder". Einzelheiten nannte sie jedoch nicht. Innenminister Florencio Randazzo versprach, es werde alles unternommen, um das Verbrechen aufzuklären.