Pro-Assad-Demonstranten attackieren westliche Botschaften
Anhänger des syrischen Regimes haben in Damaskus Steine auf die Botschaften Frankreichs und der USA geworfen. Sie protestierten damit gegen eine Solidaritätsaktion der Botschafter beider Staaten. Währendessen gehen syrische Sicherheitskräfte weiter gegen Regierungsgegner vor.
Nach Angaben aus Paris wurden drei Angestellte der französischen Botschaft verletzt. Laut dem Aussenministerium gaben französische Sicherheitsleute mehrere Warnschüsse ab, da sich die syrischen Sicherheitskräfte wenig beeindruckt von der Gewalt gezeigt hätten.
Auch ein Vertreter der US-Botschaft warf der syrischen Regierung vor, während des Angriffs nur zögerlich zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen zu haben. Vom dortigen Personal sei niemand verletzt worden. Washington bestellte als Konsequenz aus dem Vorfall den syrischen Botschafter ein.
Vertreter beider Länder sahen die syrischen Behörden hinter den Angriffen. In einer Erklärung des US-Aussenministeriums hiess es, ein von offizieller Seite "beeinflusster" Fernsehsender habe die Demonstranten zu der Aktion "ermutigt".
Mindestens zwei Menschen in Homs getötet
Mit Panzerwagen und Maschinengewehren marschierten Regierungstruppen in die drittgrösste syrische Stadt Homs ein, wie ein Menschenrechtler am Montag mitteilte. Bei dem Angriff wurden nach Angaben von Aktivisten mindestens zwei Menschen getötet und 20 verletzt.
Nachdem Regierungstruppen am Sonntag den Sohn eines oppositionellen Stammesführers getötet hätten, sei es in der Protesthochburg zu Auseinandersetzungen gekommen, sagte der in London ansässige Direktor der syrischen Menschenrechtsgruppe SOHR. Diese hätten bis in die frühen Morgenstunden angehalten. Vor dem Einmarsch sei die Strassenbeleuchtung abgeschaltet worden.
In der Hauptstadt Damaskus wurden unterdessen am Montag die von der Regierung initiierten Gespräche des sogenannten Nationalen Dialogs fortgesetzt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Auch am zweiten und voraussichtlich letzten Tag der Verhandlungen nahmen die wichtigsten Oppositionsvertreter nicht teil.
Die Nachrichtenagentur zitierte die Präsidentenberaterin Buthaina Schaaban mit den Worten: "Es ist bedauerlich, dass einige Oppositionelle nicht erschienen sind." Die Tür stehe für sie aber immer noch offen.